Blick in die Pressemappe III

Blick in die Pressemappe III

Im Eichhörnchenverlag arbeiten wir derzeit an der Erstellung einer digitalen Pressemappe. Katharina Schulze hat dafür ein paar Fragen an die Verlagsgründerin Nina A. Schuchardt formuliert. Einige davon stellen wir euch nach und nach hier auf dem Blog vor:

Katharina Schulze: Wie kommst du mit den Künstler*innen und Autor*innen zusammen?

Nina A. Schuchardt: Das ist eine gute Frage und die Antwort darauf überrascht mich manchmal selbst. Einige der Künstler*innen kenne ich schon länger mehr oder weniger gut. Mit Susanne Haun zum Beispiel arbeite ich seit meinem Studium an verschiedenen Projekten zusammen. Mit der Zeit ist aus dieser punktuellen Zusammenarbeit eine sehr fruchtbare Beziehung und auch eine Freundschaft geworden. Mit Niki Amann verbindet mich ebenfalls eine sogar noch längere Freundschaft und auch Elisa Brückner kannte ich bereits über eine Ecke, wenngleich wir vor unserer gemeinsamen Arbeit am WINDKIND kaum persönlichen Kontakt hatten.

Andere Autor*innen und Künstler*innen dagegen lerne ich über gemeinsame Freunde oder ganz ohne Vorgeschichte in Ausstellungen, über Messen oder im Internet kennen. Mit Gerd Knappe bin ich beispielsweise über einen gemeinsamen Freund in Kontakt gekommen. Bis heute gehört das für mich zu den ganz glücklichen Zufällen in dieser Verlagsgeschichte. Es ist eine bunte Mischung.

Übrigens merke ich, dass mir momentan gerade auch solche Begegnungen mit weniger engen Freunden und entfernteren Bekannten sowie das zufällige Kennenlernen bei bestimmten öffentlichen Veranstaltungen wie Ausstellungseröffnungen oder Messen für die kreative Arbeit fehlt. Das ist eine Beobachtung, die gerade viele Menschen teilen, denke ich. Wir werden alle vieles nachzuholen haben, wenn diese Pandemie irgendwann vorüber ist, aber auf diesen Aspekt der sozialen Interaktion freue ich mich inzwischen ganz besonders.


Beitragsbild: Ausstellungsansicht mit Besucherin der Kunstausstellung „Farewell Monsterparty“ von Niki Amann, 2019. (c) S. Horovitz.

Es ist wieder soweit – die Monster sind los. Am vielleicht gruseligsten Tag des Jahres können sie einem überall begegnen: skurrile und lustige Gestalten wohin das Auge blickt auf der Suche nach süßen Kleinigkeiten und Abenteuern.

Gar nicht so gruselig kommen unsere Monster daher. Besonders sind sie aber allemal und sie lassen uns gern an ihrem kunterbunten Alltag teilhaben. Mit den MONSTERKINDERN wird jeder Tag zur Monsterzeit.

Ein besonders schönes Erlebnis mit unseren Monsterkindern hatten wir beim Türöffner-Tag 2017 in der Patent-Papierfabrik Hohenofen, bei der die Monsterkinder von Niki Amann auch auf der großen Leinwand zu sehen waren. Als ein paar Monate altes Kind mit seinem Vater den Ausstellungsraum betrat, freute es sich so sehr über die bunten Farben und die außergewöhnlichen Figuren, dass es vor Begeisterung kringel-kichernd zu lachen anfing.

Wenn ihr sehen wollt, warum, dann besucht unsere Monsterkinder in ihrer kunterbunten Welt.

Wir wünschen euch allen ein schaurig-schönes Wochenende!

Beitragsautorin: Katharina Schulze

Wenn der Blog des Eichhörnchenverlags schläft, dann ist die Verlegerin mit anderen Aufgaben voll beschäftigt. Nun ist es an der Zeit den Blog wieder zu wecken und nach und nach von den vielen neuen und spannenden Projekten, Themen und Inspiration schaffenden Abschweifungen zu erzählen!

Den Anfang macht ein Blick auf die Ausstellung VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel, die ich am vergangenen Wochenende eröffnen durfte.

Wer die Ausstellung besuchen möchte, hat dazu noch bis zum 28. September 2019 Gelegenheit. Eine Öffnung der Ausstellung ist nach vorheriger Absprache – zum Beispiel mit mir (Nina A. Schuchardt, kontakt@eichhoernchenverlag.de) – jederzeit möglich. Es lohnt sich!

Laudatio
VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel

Sehr geehrte Gäste, liebe Freunde,

ich begrüße Sie herzlich zur Eröffnung der multidisziplinären Ausstellung VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel.

Die Ausstellung wurde möglich gemacht durch eine Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, wofür wir herzlich danken.

Das Kulturangebot in der Dorfkirche Roddahn, organisiert vom Arbeitskreis Offene Kirche Roddahn e. V. bedarf stets vieler helfender Hände. Alle Interessierten laden wir herzlich ein, ein Teil unseres Vereins zu werden und bitten darüber hinaus, wenn möglich eine Spende zum Erhalt des Gebäudes und der Finanzierung unserer Veranstaltung in unserem kleinen Kirchenmodell am Eingang dazulassen.

Auch möchte ich Sie auf die Crowdfunding-Kampagne „In erster Linie bin ich Mensch und die Kamele interessieren mich mehr“ von Carla Pohl, einem neuen Projekt mit dem Thema gelebter Feminismus, Umwelt-, Naturschutz und Landwirtschaft aufmerksam machen. Es handelt sich dabei um ein inhaltlich wie technisch hoch spannendes Projekt der Künstlerin und ist unbedingt unterstützenswert. Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis zum 12. September 2019.

VERBUNDENE SPUREN …. was ist das eigentlich?
Nun es ist ein gemeinsames Installationskonzept der beiden Berliner Künstlerinnen Carla Pohl und Doreen Trittel.

Von beiden Künstlerinnen hängen Einzelarbeiten in dieser Ausstellung – von Carla Pohl stammen die fotografischen Triptychen, von Doreen Trittel die Schießscheiben und einige Collagen. Nicht nur, aber auch mit Blick auf den sich zum 30sten male jährenden Mauerfall haben sie diese Arbeiten und auch ihr aktuelles Schaffen zusammengetan und dieses gemeinsame Projekt gewagt, dass ihr geteilte Erfahrung der Kindheit und Jugend in der DDR zum Ausgangspunkt nimmt.

Die beiden Künstlerinnen ergänzen sich in diesem Projekt hervorragend, obwohl sie eigentlich recht unterschiedlich arbeiten. Ich stelle mir das so vor:

Beide Künstlerinnen beginnen ihre Interessenswege bei sich, aber während Carla Pohl eine Persönlichkeit auf ihren Facettenreichtum, ihre Identitätsvarianten untersucht und dabei quasi Strahlenförmig in alle möglichen Richtungen ausgreift, führt Doreen Trittels Weg ihr Arbeiten zurzeit fast linear in die Vergangenheit. Für mich fühlt sich das an, als würde sie tief und immer tiefer in den Boden greifen, in dem Versuch eine Wurzel zu fassen, wohl wissend, dass diese eine Wurzel vielleicht nie zu fassen sein wird.

Für VERBUNDENE SPUREN haben sich die beiden einer gemeinsamen Fragestellung gewidmet.

Sie haben sich mit Erinnerungen beschäftigt. Mit persönlichen, wie kollektiver Erinnerungen, mit solchen die privat sind und solchen die politische geprägt wurden sowie jenen, bei denen beides nicht zu trennen ist. Sie haben untersucht, was es bedeutet, selektiv zu erinnern und wie sich Erinnerungen mit wachsender Reife, mit jeder neuen Erkenntnis und neuem Wissen verändern, umdeuten. Sie haben sich gefragt, wie ihre Erinnerungen sie formen und sicher auch, welche von diesen Erinnerungen ihnen wertvoll sind und welche losgelassen werden sollten oder könnten.

Das Ergebnis dieses gemeinsamen Diskurses sehen wir in den gemeinsamen Werken der beiden, in den Fotografien Carla Pohls, von Doreen Trittel stickend fortgeführt. Das Hauptwerk dieses gemeinsamen Prozesses ist das Abbild einer Statue der allegorisierten „Mutter Heimat“. Der persönliche Blick Carla Pohls auf das politische Denkmal verbindet sich darin mit den Applikationen Doreen Trittels, die die ästhetische Verbindung historischer Artefakte nutzt, um das kritische Denken zu kitzeln.

Die gemeinsame Arbeit fördert und fordert das Gespräch zwischen den beiden Künstlerinnen wie auch unter den Betrachter*innen und es ist ein spannender Diskurs, auch oder vielleicht gerade, weil er auch diese Momente ans Licht bringt, in welchen klar wird, dass es auf manche Fragen keine oder gleich viele Antworten gibt.

30 Jahre ist der Wendepunkt her, auf welchen sich die Künstlerinnen immer wieder beziehen, über 30 Jahre liegt die ostdeutsche Kindheit und Jugend der beiden in der Vergangenheit und trotzdem…

Blicken wir auf das aktuelle politische Geschehen:
„Vollende die Wende“ … wer hat diesen Slogan in letzter Zeit gelesen?

Die AfD macht damit auf ihren Wahlplakaten [Wahlplakate zur Brandenburger Landtagswahl am 1. September 2019] auf perfide Weise Gebrauch vom diesjährigen Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“, das eben gerade in aller Munde ist. Sie missbraucht die Aufmerksamkeit, die durch die vielen großen und kleinen Feste, Momente der Rückschau, des Erinnerns und Begreifens, des Analysierens und Kritisierens – wie dieser Ausstellung hier – aufgebaut wird, um ihren ausgrenzenden und faschistoiden Ideen auf einen bereits vorhandenen breiten Diskurs aufzusetzen und ihnen vermeintliche historische Größe zu verleihen.

Und sie geht noch weiter. In einem Flyer, den viele von uns am letzten Wochenende in ihrem Briefkasten gefunden haben dürften, schreibt sie mit Blick auf die Wendezeit: „Wir wollten die Freiheit und bekamen […]“ etwas, das der AfD halt gerade nicht in den Kram passt.

Freiheit aber, die individuelle Freiheit eines jeden einzelnen von uns, geht immer nur so weit, wie die Freiheit aller anderen. Sie endet dort, wo sie die Freiheit eines anderen Menschen verletzt.

Deshalb sind Freiheit und Demokratie langsam und schmerzvoll, auch nach 30 Jahren noch. Sie brauchen Räume, die offen sind für Austausch und Diskussion, für Fest und Feier, Streit und Provokation, für Fragen, Trost und Mut. Solch einen Raum, in welchen allem Menschen willkommen sind, wollen wir mit dieser Ausstellung beitragen.

In diesem Sinne freut es mich sehr, dass Sie alle Ihren Weg heute hierher gefunden haben, um in der Installation VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel ein Teil dessen zu werden! Und ich danke den beiden Künstlerinnen von Herzen dafür, dass sie ihre Arbeiten und Gedanken hierher getragen haben.

Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, Sie zu unserem nächsten Sommersalon und Erzählcafé „30 Jahre ’89“ am 21. September einzuladen, wo wir diesen Diskurs auch im Beisein der beiden Künstlerinnen fortsetzen werden.

Vorher aber nicht vergessen: wählen gehen und am besten noch jemanden einladen mitzukommen, denn morgen ist Wahl und die Größe der Macht, die die AfD in die Hände gelegt bekommen wird, wird nicht davon abhängen, wie viele Menschen sie wählen. Sie wird von der Zahl derer abhängen, die wählen gehen und ihr Kreuzchen irgendwo anders machen und damit ihre wie die Freiheit aller anderen feiern werden!

Jetzt aber lade ich Sie erst einmal zu einem Glas Sekt ein, bevor uns in wenigen Minuten Doreen Trittels Performance „immer bereit?!“ erwartet.

Vielen Dank!

Nina A. Schuchardt
Roddahn, den 31. August 2019

Carla Pohl und Nina A. Schuchardt erschöft, aber glücklich nach der Ausstellungseröffnung (es waren über 30° C an diesem Tag…). (c) Foto: Doreen Trittel.

Wir lieben ihre Monster, ihre Ornamente, ihre Farben… Die Künstlerin Niki Amann begleitet den Eichhörnchenverlag schon seit seiner Gründung. Erst als Freundin, dann auch als Urheberin unseres zweiten Bilderbuchs MONSTERKINDER.
Nun zieht es sie aus unserer Nachbarschaft im schönen Brandenburg in die ebenfalls schöne Schweiz. Grund genug für uns, gemeinsam mit dem Arbeitskreis Arbeitskreis Offene Kirche Roddahn e. V. eine kleine Retrospektive über ihr bisheriges Schaffen zu wagen und mit einer bunten Ausstellung einen schönen Abschied zu feiern!

Am 8. Juni 2019 um 14:00 Uhr werden wir die FAREWELL MONSTERPARTY feierlich eröffnen. Kommt vorbei* und nutzt die Gelegenheit in den quirlig-spritzigen, manchmal auch grausam-melancholischen, immer lebensfeiernden Bilderkosmos der Niki Amann einzutauchen!

FAREWELL MONSTERPARTY
Malerei und Zeichnung von Niki Amann
08.06. – 29.06.2019

Vernissage: 08.06.2019, 14:00 Uhr
Laudatio: Nina Alice Schuchardt (Kunsthistorikerin und Verlegerin)

Finissage: 29.06.2019, 14:00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten nach Absprache (kontakt@eichhoernchenverlag.de)
Kuratorin: Nina A. Schuchardt

* Für Berliner*innen, die gern mit dem Zug zur Ausstellung kommen würden, richte ich gern einen Shuttle vom Bahnhof Neustadt(Dosse) zum Veranstaltungsort und zurück ein! Eine kurze Mail an kontakt@eichhoernchenverlag.de (Nina A. Schuchardt) genügt.

WUNDERKAMMER so nennt sich unser neuestes Bilderbuch und gibt damit einen Fingerzeig, wie wir dieses und auch unsere anderen Bilderbücher grundsätzlich begreifen; nämlich als mobile und handhabbare Ausstellungsräume.

Kunst-und Wunderkammern bezeichnen die seit der Neuzeit (Renaissance) gepflegten Kunst-, Naturalien- und Kuriositätensammlungen fürstlicher oder zumindest reicher Häuser. Diese Sammlungen waren nicht öffentlich, sondern nur kleinen privaten Kreisen zugänglich und dienten wesentlich der fürstlichen Selbstrepräsentation als umfassend interessiert, gebildet und reich. Sie waren auch Horte des Wissens und der Schaulust besonders mit Blick auf die dort gesammelten Exotika.

SCHAULUST und Entdeckerlust sind die Stichworte, die uns bewogen haben, die kleine Sammlung von Acryllasurgemälden von Jesko Donst als Wunderkammer (Kleine Vogel-Wunderkammer) zu bezeichnen, wenn sie auch wahrlich keine Exotika oder Kuriositäten zeigt. Sie mutet dennoch so an, weil wir uns so selten die Zeit nehmen, unsere unmittelbare Umgebung genau zu betrachten und in ihrer ganzen kleinteiligen Pracht zu schätzen…

Manche dieser frühen fürstlichen Sammlungen wurden ab dem 18. Jhdt. langsam der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und gingen später in Museumssammlungen über. Sie können als Wurzeln unserer heutigen Museen betrachtet werden, auch wenn diese sich in der Regel viel stärker spezialisieren, systematisieren und nach konkreten Sammlungsgebieten separieren.

Seither hat sich vieles getan. Es gibt unterschiedlichste Sammlungsanliegen und Konzepte, es gibt weiterhin private Sammlungen, zu welchen der öffentliche Zugang mehr oder weniger beschränkt ist, aber eben auch öffentliche Museen und Galerien. Unter den Museen gibt es solche, die hohe Eintrittspreise verlangen und solche die kostenlos besucht werden können, manche stellen umfängliche museumspädagogische Programme auf die Beine und manche nicht. Manche sind Museumsneubauten, manche arbeiten mit der vorgefundenen Architektur, die vielleicht einmal einen ganz anderen Zweck hatte… Manche Ausstellungsräume sind hochflexibel, andere praktisch unveränderlich, manche Ausstellungen setzen auf die weiße Wand, um ihre Exponate vermeintlich ganz für sich wirken zu lassen, andere fördern bewusst die Betrachtung im architektonisch/historischen Kontext. Ja, schon die Entscheidung ob beispielsweise Bilder eines neben dem anderen und mit welchem Abstand zueinander gezeigt werden, kann einen großen Unterschied machen. Kurzum es gibt mit der Museums- und allgemeinen (Kunst-)Präsentationsgeschichte ein gigantisches historisches Wissensfeld, welches zu betrachten viel Freude machen kann und aus welchem zu schöpfen und zu verwerfen für jede neue Ausstellung ein Schatz ist, genauso wie sich auch jede neue Ausstellung diesem historischen Fundus mit all ihren Rückgriffen und Neuerungen hinzufügt.

Ich habe mir vorgenommen, mich mit dieser Thematik in nächster Zeit wieder einmal genauer auseinander zu setzten, auch weil ich glaube, dass dieses (historische) Wissen in die Gestaltungen unserer Bücher produktiv einfließen wird.

Leider habe ich schon festgestellt, dass manche Quellen, die mir zu diesem Thema einmal vorlagen, nicht mehr in meinem Besitz sind und mein privates Bücherregal hier nicht wirklich viel hergibt, zunächst also erstmal eine Literaturrecherche meinerseits stattfinden muss. Vielleicht hat ja aber auch jemand unter euch ein paar tolle Tipps? Ich würde mich sehr freuen, davon zu hören und auch von euren eigenen Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Ausstellungen und Ausstellungsgestaltungen!

Wenn wir an diesem Wochenende nicht auf einem wirklich wunderbar anklingenden Weihnachtsmarkt wären (siehe unten!), dann wären wir auf jeden Fall auf Gut Dölitz, wo am 2. Adventssonntag um 16:00 Uhr eine neue Ausstellung der zauberhaften Bilder Jesko Donsts eröffnet.

Zur Erinnerung: Jesko Donst ist der Maler, der seine herausragende Beobachtungsgabe und seine ebenso präzise wie berührende Wiedergabe tierischen und pflanzlichen Lebens auch unserem nächsten Bilderbuch schenkt.

Die originalen Bilder für dieses neue Buch, das voraussichtlich den Titel „Vögel“ tragen wird, sind inzwischen fertiggestellt und können in der Ausstellung betrachtet werden. Die Journalistin Silke Voß schrieb am 13. Oktober im Nordkurier am Wochenende trefflich, sein „ganzes Künstlerherz“ habe Jesko Donst in diese Bilder gegeben und ja, das Verlegerinnen Herz hüpft. Aus diesem Grund ist die Ausstellung ein absoluter Geheimtipp, der auch eine weitere Anreise lohnt und euch allen dringend empfohlen sei!

 

Ausstellungseröffnung Jesko Donst – Malerei und Illustration

9. Dezember, 16 Uhr

Dölitz 62

17179 Dölitz, Mecklenburg-Vorpommern

Nordkurier am Wochenende, S. 20. 13./14. Oktober 2018, alle Artikel von Silke Voß.

Wer es, mit dem Wissen, dass die Ausstellung in Dölitz noch den ganzen Dezember hindurch zu besichtigen ist, an diesem Wochenende „nur“ bis nach Brandenburg schafft, den hoffen wir unbedingt auf dem Weihnachtsmarkt in der Patent-Papierfabrik Hohenofen zu sehen! Hier findet ihr hervorragende Künstler*innen, Kunsthandwerker*innen und Handwerksleute und ihre Werke zahlreich versammelt. Wir sind auch dabei und haben ein paar wunderbare Geschenke für eure Kleinsten und auch etwas größeren Lieblingsmenschen dabei und wir freuen uns, wenn ihr vorbeischaut, auf einen Plausch stehen bleibt und uns von euren sonstigen Entdeckungen auf dem Markt berichtet!

 

Weihnachtsmarkt in der Patent-Papierfabrik Hohenofen

8. Dezember, 11 – 18 Uhr

9. Dezember, 11 – 18 Uhr

Neustädter Straße 25

16845 Sieversdorf-Hohenofen

 

Am nächsten Wochenende lassen wir es ordentlich krachen!

Am Samstag und Sonntag (24. und 25. November) erwarten wir euch von 10 bis 18 Uhr bei der BuchBerlin in bester Gesellschaft unter vielen, vielen anderen wunderbaren Ausstellern und am Montag machen wir einfach weiter!

 

 

Der Eichhörnchenverlag zeigt vom 26. November 2018 bis 3. Januar 2019 die Originalbilder aus den Bilderbüchern LANDTIERE und MONSTERKINDER in der Bibliothek am Schäfersee (Stadtteilbibliothek Reinickendorf).

Die Ausstellung ist für kunst- und geschichteninteressierte Kinder und Erwachsene gleichermaßen gedacht, was auch in der Hängung der Bilder wiederum Ausdruck finden wird.

Die Künstlerinnen Susanne Haun und Niki Amann sowie die Verlegerin Nina A. Schuchardt werden zur Eröffnung anwesend sein und einen Einblick in ihre Arbeit geben.

Die ausstellungsbegleitende Lesung und der Workshop am 11. Dezember 2018 sind bereits ausgebucht. Die Ausstellungseröffnung ist daher die beste Gelegenheit miteinander ins Gespräch und ins Staunen zu kommen.

Der Eintritt ist frei.

 

Öffnungszeiten:

Mo. und Fr. 11 – 19 Uhr

Di. – Do. 11 – 17 Uhr

 

Bibliothek am Schäfersee

Stargardtstraße 11-13

13407 Berlin-Reinickendorf

 

Die Ausstellung BilderBuchBanden ist eine Kooperation von Eichhörnchenverlag, Bibliothek am Schäfersee und Buchhandlung am Schäfersee.

Wir freuen uns riesig auf euch! Egal ob am Wochenende zur BuchBerlin oder am Montag bei den BilderBuchBanden. Am besten kommt ihr einfach zu beiden Veranstaltungen, denn beide werden richtig gut! 🙂

Die Fotografie ist eine Kunstform, mit der ich mich bisher nicht allzu viel auseinandergesetzt habe. Ja, fast schon könnte man sagen, meine persönliche Aufmerksamkeit hat sie bisher sträflich vernachlässigt…

Dachte ich.

Dieses Jahr hat mir gezeigt, dass diese Wahrnehmung nicht nur nicht stimmt, sondern vor allem auch, dass ich Lust  habe, mich mehr mit dieser Kunstform zu beschäftigen. Von den fotografischen Begegnungen dieses Jahres und den Wegen, die ihnen nun vielleicht folgen, handelt dieser Beitrag.

Im April diesen Jahres war ich in Cork, wo just zu derselben Zeit das Cork Photo 2018 im Gange war, ein Festival für zeitgenössische Fotografie mit Ausstellungen in der ganzen Stadt. Ein Glücksfall! Ein noch größeres Glück war es, dass ich dort die Fotografin Izabela Szczutkowska, die das Festival mitorganisiert hatte, mich in einige der Ausstellungen begleitete und auch den ein oder anderen Verständnisschlüssel für mich bereithielt!

Diese Erfahrung nahm ich mit nach Hause, wo ich kurz darauf eine Ausstellung des Berliner Fotografen Danny Prusseit kuratieren und eröffnen durfte. Zum ersten Mal in meinem Leben eröffnete mir diese Ausstellung zusammen mit den in Cork gesammelten Erfahrungen einen Einblick in die Faszination der Porträtfotografie.

 

 

Den Fotografen und seine Arbeit beschrieb ich in der Laudatio übrigens so:

„Danny Prusseit hat sich auf Porträt- und Landschaftsfotografie spezialisiert. Beide Gattungen finden Sie hier in der Ausstellung. In Danny Prusseits Fall allerdings habe ich den Eindruck, dass die Grenzen zwischen den beiden Bildgattungen in vielen Punkten zu vernachlässigen sind, dass es sich eigentlich um ein und dieselbe Sache handelt. In den Landschaften ist vielleicht ein wenig mehr Selbstspiegel enthalten, aber die Behandlung des Motivs scheint nahezu gleich.

Der Fotograf selbst nennt es die Suche nach Ruhe und Reduktion auf das Wesentliche, die sich unter anderem in seinem Arbeiten in s/w ausdrückt, in immer wiederkehrenden klaren Linien und Kontrasten, klassischen Bildkompositionen und natürlich in der Auswahl und Behandlung der Motive.“

Wenig später durfte ich gleich noch eine andere Fotografieausstellung eröffnen und langsam sickerte die Erkenntnis durch, dass die Fotografie nun doch dabei war, einen größeren Teil meiner Aufmerksamkeit dauerhaft zu beanspruchen.

 

Blick in die Ausstellungseröffnung „Paare“ von Sergej Horovitz. (c) privat.

 

Der Fotograf Sergej Horovitz, dessen Ausstellung es war, beschäftigt sich kaum mit Porträtfotografie, auch nicht mit Landschaften, seine Arbeiten gehen oft eher in die Richtung von Stillleben, aber – was für mich als Hadernde besonders spannend war – er lotet auch grundsätzlich immer wieder die Grenzen und (technischen) Möglichkeiten der Fotografie aus. Über ihn sagte ich unter anderem:

„Die Künstlerpersönlichkeit ist es, die die Möglichkeiten eines Mediums ausloten und auch seine Grenzen sprengen kann.

Diese Tatsache können wir besonders gut an der Serie „Stadtpflanzen“ beobachten. Wer an Sergej Horovitz‘ Bilder herantritt und etwas mit dem Betrachtungswinkel spielt, wird feststellen, dass sie mit Begriffen geprägt sind. Mit diesem Arbeitsschritt sucht der Künstler einerseits die Flächigkeit der Fotografie zu durchbrechen und fügt den Bildern andererseits eine neue Bedeutungsebene hinzu.“

und

„Die Serie „Paare“ mag Ihnen zunächst still und unbelebt erscheinen, aber auch davon lassen sie sich nicht täuschen! Holz – wird Ihnen beim zweiten Gedankengang einfallen – ist ein lebendiges Material, es wird von lebendigen, hochkomplexen Organismen, von Bäumen gewonnen.

Auf den zweiten Blick werden Ihnen vielleicht auch die Tiere auffallen, die auf manchen der Hölzer arrangiert sind und Sie werden ins Grübeln kommen.

In Wirklichkeit, werden Sie feststellen, menschelt die Serie sehr.

Sie werden, wenn Sie mit wachem Blick und Verstand durch die Ausstellung wandern, feststellen, dass der Eindruck, es handle sich bei den Bildern um die immer gleiche Wiederholung des Motivs Paar, ein trügerischer Eindruck ist.

Manche dieser Paare sind tatsächlich eigentlich eins, manche teilen nur eine gemeinsame Geschichte, die sie einander angeglichen hat, manche scheinen nur so, als seien sie einmal eins gewesen, sodass unsere Wahrnehmung ihrer als Paar in dem Moment ihrer Entlarvung in Stücke springen muss.

Der Künstler allein hat sie uns so arrangiert, dass sie als Paar erscheinen. Er hat uns hinters Licht geführt, auch unsere Manipulierbarkeit vorgeführt unsere Urteilskompetenz infrage gestellt. Womit lässt uns das zurück?“

Mich haben diese Erfahrungen mit mehr Lust auf Fotografie zurückgelassen!

Zuletzt habe ich deshalb – wieder einmal – die Autobiografie Helmut Newtons gelesen (sehr unterhaltsam!) und dabei auch festgestellt, dass mein Glaube, ich hätte mich bisher nie mit Fotografie beschäftigt, gar nicht stimmt. Die Autobiografie und auch einen Bildband (Newton, Helmut: Autobiographie. München 2005. (Goldmann), Felix, Zdenek [Hrsg.]: The Best of Helmut Newton. München, Paris, London 1993. (Schirmer/Mosel)) habe ich zu meinem 10. Klasse Abschluss geschenkt bekommen und meine Bekanntschaft mit dem Werk Helmut Newtons reicht schon in meine frühe Kindheit zurück! Bei der weiteren Kontemplation des Themas ist außerdem noch etwas anderes eingefallen. Auch meine allererste Bildbeschreibung und Bildinterpretation schrieb ich über eine Fotografie. Es war dieses Bild von Henri Cartier-Bresson.

 

Henri Cartier-Bresson: FRANCE. Paris. Place de l’Europe. Gare Saint Lazare. 1932.

 

Folgerichtig wird mich mein nächster Museumsbesuch in das Museum für Fotografie in Berlin führen. Ob ich mein Kind mitnehme, weiß ich allerdings noch nicht. Nicht wegen der vielen Aktfotografien aus dem Nachlass Helmut Newtons, da habe ich keine Bedenken, sondern weil das Kind jedwedes Bild in schwarz-weiß rundheraus ablehnt. Sämtliche Bilder in schwarz-weiß seien langweilig bis hässlich, solche Ausstellungen schaut es sich gar nicht erst an…

Hat jemand unter euch Lust, mich zu begleiten?

 

Im Beitragsheader abgebildete Bücher:

Harris, Mark Edward: Gesichter des zwanzigsten Jahrhunderts. Meisterfotografen und ihr Werk. Weingarten 1998. (Weingarten)

Felix, Zdenek [Hrsg.]: The Best of Helmut Newton. München, Paris, London 1993. (Schirmer/Mosel)

Heiting, Manfred [Hrsg.]: Helmut Newton. Work. Köln 2000. (Taschen)

Eigentlich wolle ich den Blog heute nutzen, um euch unser vielfältiges Novemberveranstaltungsprogramm vorzustellen. Das muss jetzt aber kurz ausfallen, denn heute überwiegt die spontane Freude über unsere bei schönstem Sommerwetter soeben eingetroffenen Adventskalender!

Ihr könnt den Bilderadventskalender ADVENT AM WALDESRAND von Maike Schuchardt in unserem Shop bestellen oder direkt bei uns abholen. Er wird euch ein wunderbarer Begleiter durch die Adventszeit sein!

Selbstverständlich haben wir den Kalender auch dabei, wenn wir am 3. und 4. November bei der Spielemesse Spielraum in Dresden, am 24. und 25. November bei der BUCHBERLIN in Berlin und am 26. November bei unserer Ausstellungseröffnung BilderBuchBanden ebenfalls in Berlin sind! Wir freuen uns auf euch!

 

Am Mittwoch nächster Woche ist es wieder soweit. Es ist der 3. Oktober und damit Türöffner-Tag der Sendung mit der Maus.

Wie schon im letzten Jahr wird sich die Patent-Papierfabrik Hohenofen mit der Bastelkompetenz von muckout in eine Bücherbastelwerkstatt verwandeln, in welcher Kinder ihre eigenen und mitgebrachten Ideen in ganz persönliche Bücher verwandeln können.

Bücherwerkstatt am Türöffnertag 2017 in der Patent-Papierfabrik Hohenofen (c) Sivia Last (muckout).

Außerdem wird erstmalig auch mit alten, ausrangierten Büchern gebastelt, sodass die immer noch so schönen Geschichten und Bilder in buchstäblich neue Formen gebracht werden. Zum Beispiel als kleine Origami-Vogel-Geschwisterchen von Tui-Tiu?

Der Eichhörnchenverlag bringt eine Kunstausstellung für Kinder mit. Gezeigt werden einige Landtiere- und Monsterkinderoriginale, aber auch neue Eichhörnchenbilder und eine multimediale Installation der Tui-Tiu-Bilder! Wir sind schon etwas aufgeregt. 😉

Die Papierfabrik bietet je eine Führung durch das technische Denkmal um 12 und 14 Uhr an und dann erwarten die kleinen und großen Besucher*innen noch eine Mitmachgeschichte, die im Anschluss an die Veranstaltung für alle Besucher*innen zugänglich auf den Websites von Eichhörnchenverlag und muckout veröffentlicht werden wird und eine Tombola.

 

Wir freuen uns auf euch! Anmeldungen nehmen wir gern unter kontakt@eichhoernchenverlag.de entgegen.

Der Eintritt ist frei.