Kraft schöpfen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Wenn Eichhörnchen einen Tapetenwechsel brauchen, dann fahren sie manchmal in eine ungewohnte Stadt und erkunden ein bisher unbekanntes Museum. Diesmal: das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
Vor einiger Zeit schon hatte ich von der aktuellen Ausstellung TIERE. Respekt/Harmonie/Unterwerfung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg gelesen und wollte sie unbedingt besuchen, auch mit Blick auf die Landtiere und meine Ansehung der, oft die Vorzeichen wechselnden aber eben doch wiederkehrenden, Beschäftigung verschiedener zeitgenössischer Künstler (unter ihnen auch Susanne Haun) mit dem Thema und Motiv Tier.
Es hat mich darum sehr gefreut, dass sich in dieser Woche nun die Gelegenheit zu einem Kurztrip ergab.
Die Ausstellung habe ich dann in Begleitung meiner dreijährigen Tochter besucht, was uns beiden viel Freude gemacht hat, auch wenn es für mich bedeutete, die Raumtexte kaum beachten zu können. Gemeinsam haben wir unsere Entdeckungen aus der Ansehung der Exponate heraus gemacht und viel Zeit im Gespräch vor ihnen verbracht. Das Museum kann sich darüber auch freuen, denn nun liegt die Begleitpublikation zur Ausstellung bei mir zu Hause und harrt der theoretischen Nacharbeit. Ich kann die Ausstellung wirklich mit und ohne Kind unbedingt empfehlen. Ich fand sie sehr ansprechend gestaltet, auch mit Blick auf die sicher nicht ganz einfache Zusammenstellung und Platzierung der sehr unterschiedlichen Exponate. Von genussvollem Augenschmaus zu schmerzvoller Gewalt ist das Spektrum der Mensch-Tier-Beziehung groß und wird gut abgebildet und hinterfragt. Durchaus nicht leicht verdaulich und trotzdem wunderschön!
Es gibt im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg natürlich noch einiges anderes zu entdecken. Wir waren später noch in der, ebenfalls bis Anfang März 2018 laufenden, Ausstellung BilderKatzenBilder woher diese Perle stammt, die uns beiden viel Freude gemacht hat und auch bei der Sammlung historischer Instrumente.
Danach waren wir beide dann doch ziemlich platt und fast wäre es auf der Treppe von den Schließfächern ins Foyer noch zu einem kleinen Eklat gekommen (sie wollte nicht mehr laufen und ich wollte nicht mehr tragen…), aber dann haben wir im Stein der Treppenstufen diese wunderbaren Einschlüsse gefunden, sind einfach eine Weile sitzen geblieben und haben neue Kraft geschöpft.