Buchmessen und was sie für uns bedeuten
Schon in der nächsten Woche geht es endlich los: Der Eichhörnchenverlag wird auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse vertreten sein. Natürlich ist jede Messe eine tolle Gelegenheit, neue Bücher zu entdecken, mit Leser*innen in Kontakt zu kommen und Kolleg*innen zu treffen. Gerade für uns als ein Verlag, der auf dem Land ansässig ist und bei dem auch viel Arbeit im Homeoffice erledigt wird, ist der persönliche Kontakt besonders wichtig.
Aber diese Messe ist noch mehr als das. Denn die vergangenen drei Jahre waren für viele kleine Verlage, den Buchhandel und viele andere Unternehmen, eine außerordentliche Belastung. Viel Sichtbarkeit ist uns verloren gegangen, was sich auch in unseren Verkaufszahlen niedergeschlagen hat. Generell hat der stationäre Buchhandel Umsatz eingebüßt. Im letzten Jahr sind durch den Krieg in der Ukraine auch noch die Energiekosten und Papierpreise gestiegen und die Logistik wurde vor neue Herausforderungen gestellt, was Entscheidungen teilweise erschwert hat und immer wieder Umdenken erfordert hat.
Kreativ und offen für neue Ideen sind wir geblieben und haben 2020 an der Onlinebuchmesse teilgenommen, um dem Messegefühl wenigstens ein bisschen nahezukommen. Wieder einen realen Messestand zu haben, ohne Einschränkungen tatsächlich mit anderen Menschen zusammen vor Ort zu sein, stellt ein Stück Normalität dar und gibt uns einen der schönsten Teile der Verlagsarbeit zurück.
Die Leipziger Buchmesse existiert übrigens schon seit dem 17. Jahrhundert, stellt das erste große literarische Event im Frühjahr dar und beinhaltet zudem das auch das Lesefestival Leipzig.
Ein besonderes Schmankerl sind dabei auch unsere Standpartnerinnen vom neunmalklug verlag, die mit ihren wundervollen Büchern ebenfalls mit von der Partie sind. Wir freuen uns also schon sehr auf den 27. April und hoffen, einige von euch dort auch live und in Farbe zu treffen.
PS: Meine letzte Messe war übrigens die Spielraum 2018 (Messe Dresden). Man ist seit dem viel passiert.
Beitragsautorin: Katharina Schulze-Bergner
Quellen
Ehling, Holger: Frankfurt – Die Mutter aller Buchmessen, 12.10.2011,
Unter: https://www.dw.com/de/frankfurt-die-mutter-aller-buchmessen/a-6015223 (letzter Zugriff: 19.04.2023).
Westerhaus, Friederike: Welche Bedeutung hat die Frankfurter Buchmesse für Buchhändler?, 19.10.2022, Unter: https://www.ndr.de/kultur/Welche-Bedeutung-hat-die-Frankfurter-Buchmesse-fuer-Buchhaendler,buchmesse548.html (letzter Zugriff: 19.04.2023).
Zielke, Kai: Buchmessen – Funktion, Angebot und Beispiele berühmter Buchmessen in Deutschland und weltweit, 26. Februar 2020, Unter: https://www.paradisi.de/kultur/buchmessen/ (letzter Zugriff: 19.04.2023).
Büchsenmann, Jens: Frankfurter Buchmesse: Wie steht es um Buchbranche?, 18.10.2022, Unter: https://www.ndr.de/kultur/buch/Frankfurter-Buchmesse-Wie-steht-es-um-Buchbranche,buchbranchevorbuchmesse100.html (letzter Zugriff: 19.04.2023).
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Wie sind du und der Eichhörnchenverlag zusammengekommen?
Irgendwo stieß ich auf eine Ausstellung des Eichhörnchenverlags in Berlin und habe mir daraufhin die Verlags-Seite angesehen. Mir war das Konzept total sympathisch – Kunst im Bilderbuch – und ich war gerade auf der Suche nach einem Zuhause für meinen Potoschnik*. Daraufhin schrieb ich Nina an und bekam eine so wunderschöne Antwort und Reaktion auf meine Arbeit 🙂 Potoschnik war dann nicht unser Projekt – da dieser zu textlastig ist.
Bei einem wunderschönen und sehr sympathischen Atelier-Treffen und Kennenlernen haben Nina und ich dann Ideen gesammelt – und ich bekam völlig freie Hand für mein erstes Buch im Eichhörnchenverlag, was ein toller Vertrauensvorschuss und natürlich perfekte Voraussetzung für ein kreatives Arbeiten war.
Wie startest du mit einem (Buch-)Projekt?
Das ist sehr unterschiedlich – Ideen sind ja sehr eigenwillige Geister, die man nicht rufen und nur wahrnehmen kann. So kam z. B. die Idee zu UNTERWEGS irgendwie zu mir, als ich letztes Jahr auf der Rückfahrt von der Buchmesse nachts in Frankfurt strandete, da mein Nachtbus nach Berlin nicht kam. Back in Berlin musste ich dann erstmal ausschlafen und habe dann sofort ein Storyboard erstellt – dies ist aber wirklich nur eine Strukturierung der Abfolge und Seitenzahl etc. und lässt mir dann beim eigentlichen Zeichnen noch alle Freiheit. Manchmal brauche ich noch einige Zeit, um mir über das Format, die zeichnerischen Mittel u. ä. klar zu werden.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus? Wie hat Corona deine Arbeit verändert?
Corona hat mich verändert. 🙂 Meine Arbeit betreffend könnte ich das nicht genau definieren – vielleicht hat sich mein Blick mehr nach Innen gerichtet, um die Welt etwas auszublenden.
Einen normalen Arbeitsalltag gibt es nicht so ganz – ich arbeite noch 22 Stunden in einer Grundschule und versuche mir Zeiten einzuräumen, in denen ich wirklich Ruhe und Zeit finde für meine Zeichnungen. Das ist nicht immer ganz einfach und manchmal verbunden mit kleinen inneren Kämpfen… wenn ich gerade schwer vertieft bin, muss ich gleich los… und manchmal switched der Schalter im Kopf nicht so einfach um.
Wie bist du auf die Idee zum STADTSPAZIERGANG gekommen?
Die Idee einen Spaziergang durch eine Stadt zu illustrieren war schon lange bei mir – durch mein tägliches Erleben in Berlin, Erinnerungen an bereiste Städte… war meine eigentliche Idee, ein Leporello daraus zu machen. Da kam mir die oben erwähnte Freiheit für mein Bilderbuch sehr entgegen.
Eigentlich habe ich mich auch immer als Stadt-Mensch – was gerade kippt – wahrgenommen und bin fasziniert von den vielen Entdeckungen, die man spazierend so machen kann und dachte, bei all den Büchern über das Leben auf dem Bauernhof müsste ich die Landkinder in das Großstadtleben einführen.
Wie hast du die Figuren ausgesucht, beziehungsweise welche Einflüsse sind in die Figuren eingeflossen (Wohnumfeld, Reisen,…)?
Diese Frage habe ich wohl gerade oben mit- beantwortet. 🙂
Hast du eine Lieblingsfigur im Buch und wenn ja, warum?
Eigentlich nein.
Wie sieht deine künstlerische Technik aus? Kannst du sie etwas beschreiben?
Es macht mir sehr viel Spaß, Materialien zu mischen. Früher habe ich als Zeichnung immer mit Monotypien gearbeitet – seit einigen Jahren zeichne ich auch sehr gerne klassisch mit Bleistift. Mit Farbstiften, Aquarellfarben, Papierschnipseln oder Collage-Motiven bette ich meine Zeichnung dann in ihre Welt ein. Es hängt auch vom Thema der Geschichte ab, welche Technik mir passend erscheint. Der oben erwähnte Potoschnik ist nur mit Fineliner und Tusche in s/w gezeichnet.
Was ist das Besondere an diesem Buchprojekt? Gab es Unterschiede zur Entstehung des Bilderbuchs KLEINER LÖWE WILLIAM?
Den kleinen Löwen William habe ich vor Jahren für meinen Sohn Johann William – Sternzeichnen Löwe – gezeichnet. Da war die Idee, einen Tag mit all seinen kleinen Beschäftigungen und Rhythmen zu gestalten.
Der Stadtspaziergang war in der Anlage schon monumentaler (nicht nur das Format); hier musste ich erst mal den Straßenzug perspektivisch anlegen und habe dann wild erzählt. Die Seiten – wie erwähnt, sollte es ursprünglich ein Leporello werden – gehen auch ineinander über, was zu beachten war. Der kleine Löwe William spielt ja in einem ganz privaten Rahmen und beim Stadtspaziergang finden wir uns mitten im Leben auf den Straßen einer großen Stadt. Auch durch die Spielfiguren im Stadtspaziergang bekommt das Buch noch eine Dimension mehr – und wird eine kleine Bühne für die Geschichten der Kinder.
Die Fragen stellte Katharina Schulze.
Vielen Dank, liebe Karoline, dass du dir die Zeit für ihre Beantwortung genommen hast!
*Karolines Bilderbuch POTOSCHNIK ist später im Goldblatt Verlag erschienen.
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So richtig Gedanken darüber, dass sehr viele Kinderbücher auf dem Land spielen, habe ich mir seit einem Besuch bei der BuchBerlin vor einigen Jahren gemacht. Dort habe ich wunderschöne Bücher von Baobabbooks und Edition Bracklo entdeckt, die mir sehr im Gedächtnis geblieben sind. Sie zeigen Kinderalltag in der Stadt, fernab von Ferien und Bauernhofidylle. Und sie zeigen auch Städte, die nicht im europäischen Westen liegen und Einblicke erlauben, die viele von uns so sonst nicht machen könnten. In dem preisgekrönten Bilderbuch aus China Zähnchen, Zähnchen, auf das Dach geht es um einen Brauch aus China, Milchzähne auf Dächer zu werfen, damit ein Kind groß und stark wird und gleichzeitig auch um den Wandel in einem Stadtviertel, in dem man lebt. Das Buch Juju und Jojô begleitet die beiden Zwillingsgeschwister durch ihren Stadtalltag und bei der Entdeckung eines Jabuticababaumes, der direkt vor ihrem Haus wächst.
Dass so viele Bücher, gerade für kleinere Kinder, auf dem Land spielen, ergibt durchaus Sinn, denn Tiere, die dort leben, sind ein beliebtes Thema und bieten viel Raum zum Entdecken. Auch kann das Land ein Sehnsuchtsort sein, verbunden mit schönen Erinnerungen, Ferien und vielen Freiheiten, die der Alltag so nicht immer erlaubt. Auch unser Erstlingswerk LANDTIERE widmet sich diesem Klassikerthema der Bilderbücher.
Trotzdem bildet das Landleben nicht den Erfahrungshorizont der meisten Kinder wieder. Ein Großteil von ihnen lebt in kleinen und großen Städten und macht dort ganz andere Erfahrungen als Kinder, die im ländlichen Raum aufwachsen. Deshalb finde ich auch Bücher, die dies zeigen, ganz wunderbar. Sie bieten für diese vielen Kinder eine Identifikationsfläche, auf welcher sie ihre Alltagsabenteuer wiederfinden. Denn Wege, Eindrücke und die vielen Menschen, die in einer Stadt zu Hause sind, prägen die Erlebnisse der Kindheit anders als auf dem Land. Die Stadt stellt sich hier als Handlungsraum dar, die Kinder bewegen sich und agieren in den Straßen und zwischen den Häusern und die Stadt ist auch selbst Teil der Geschichte. Für mich machen „Stadtgeschichten“ die Kinderbuchwelt noch bunter und diverser und nehmen noch mehr Kinder mit auf viele wunderschöne Buchreisen.
Im Eichhörnchenverlag sind übrigens kürzlich gleich zwei Bilderbücher für junge Stadtpflanzen erschienen: STADTSPAZIERGANG und UNTERWEGS von Karoline E. Löffler. Habt ihr sie schon entdeckt?
PS: Wir sind auch in diesem Jahr wieder bei der BuchBerlin dabei. Besucht uns doch gern! Die BuchBerlin findet in diesem Jahr am 17. und 18. September in der ARENA Berlin statt. Tickets gibt es hier.
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Wir freuen uns riesig, denn ich bin aus der Elternzeit zurück und wir sind wieder zu zweit im Verlag. Gefeiert haben wir das mit einem kleinen Fotoshooting in der wunderschönen Sommersonne. Auf Instagram könnt ihr noch mehr Bilder bewundern.
Viel ist passiert in den fast 1, 5 Jahren, in denen ich weg war. Mein großes Kind ist noch viel tiefer in die Welt der Bilderbücher eingetaucht. Das liebste Buch aus dem Eichhörnchenverlag ist unser Spiel-Bilderbuch STADTSPAZIERGANG, weil es in diesem einfach so viel zu entdecken gibt. Und weil auch Autos darin zu sehen sind und das Kind dafür, ganz im Gegensatz zur Mama, ein großes Interesse entwickelt hat. Das Kleine liebt besonders den Klassiker LANDTIERE und erkennt darin sogar den Hund von Oma und Opa wieder.
Im Verlag ist neben dem Stadtspaziergang noch das Bilderbuch UNTERWEGS von Karoline E. Löffler erschienen und es schwirren noch ganz viele Ideen in den Köpfen herum, die langsam Gestalt annehmen. Es wird in diesem Jahr also noch einige Neuerscheinungen geben, die darauf warten, von euch entdeckt zu werden. Ich bin jedenfalls schon mächtig gespannt auf all die kommenden Projekte, Gespräche und Veranstaltungen und freue mich wahnsinnig, wieder dabei zu sein.
PS: Besucht uns doch live und in Farbe auf der BuchBerlin und bei Schöne Bücher Potsdam. Wir sind dabei.
Beitragsautorin: Katharina Schulze
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Hin- und hergerissen waren wir zwischen dem Wunsch, immer perfekte Bilderbücher für euch zu machen und dem gleichzeitigen Widerwillen dagegen, eine ganze Auflage eines fabelhaften Buches wegen eines kleinen Fehlers zu vernichten und dieses Buch womöglich niemals wieder zu verlegen.
Jetzt ist die Entscheidung gefallen und der STADTSPAZIERGANG von Karoline E. Löffler ist endlich da!
Mit Kurven, vor allem aber mit zauberhaften Stadtszenen voller erzählender Bildmomente kann das Spielbilderbuch als preisreduziertes Defektexemplar (auch von Buchhandlungen) direkt über den Verlag bezogen werden.
Schon erreichen uns die ersten Rückmeldungen von kleinen Kindern, bei denen der STADTSPAZIERGANG als neues Lieblingsbuch jede Nacht neben dem Bett liegen muss und größeren Kindern, die mit diesem Buch das Erzählen, sogar das Erzählen in einer für sie neuen Sprache entdecken und wir wissen, wir haben uns richtig entschieden.
Übrigens: STADTSPAZIERGANG ist nicht unser einziger Neuzugang! Ebenfalls brandneu und von Karoline E. Löffler ist UNTERWEGS. Ein Silent Book und freundlicher Begleiter für all die kleinen und großen Wege und Reisen im Leben inklusive all ihrer Unabwägbarkeiten, Spannungsmomente und Freuden! Außerdem debütiert Claudia Brüggemann als Kinderbuchautorin und -illustratorin mit einem spritzigen, herrlich absurden und liebevoll einfühlsamen Dialog zwischen MONSTER & MAUS.
Schon entdeckt?
Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt
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Einige von euch fragen sich sicher längst, wann endlich unser für 2021 geplantes Spielbilderbuch STADTSPAZIERGANG von Karoline E. Löffler erscheint. Vielleicht habt ihr schon entdeckt, dass es momentan gar nicht mehr bestellbar ist? Es ist eine lange Geschichte von einer schwierigen Reise…
Die Geschichte des STADTSPAZIERGANGs beginnt im Jahr 2018, als Karoline E. Löffler und ich uns zum ersten Mal trafen. Die Idee eines Bilderbuchs mit Stadtszenen, wie die Künstlerin, wie wir alle sie täglich erleben können, wenn wir durch die Städte unserer Wahl streifen, war schnell geboren. Wir wollten ein Bilderbuch, das das Leben in seiner Mannigfaltigkeit abbildet. Wir wollten die unterschiedlichsten Menschen in den unterschiedlichsten Umständen und Situationen darstellen. Die ersten Entwürfe waren bald erarbeitet.
Dann wollten wir noch weiter gehen. Wollten ein Bilderbuch, welches die Kinder nicht nur betrachten, sondern in welches sie eintauchen, in welchem sie ihre eigenen Lebenswelten nachempfinden, nachspielen könnten. So wuchs das Format (Der STADTSPAZIERGANG hat ein Format von 22 x 50 cm.) und die Idee von Spielfiguren und einem Spielbilderbuch war geboren.
Neun Personen – Kinder und Erwachsene – stellten uns Fotos von sich zur Verfügung, die als Zeichnungen genau jene charmant-lebendigen Figuren wurden, die wir uns für das Buch gewünscht hatten. Darüber hinaus entstanden einige Blankofiguren, damit jedes Kind später die Möglichkeit bekommen sollte, sich selbst oder eben eine Figur nach der ganz eigenen Vorstellung durch unsere fiktive Stadt spazieren zu lassen.
All das war ein langer Prozess, der nun längst abgeschlossen ist und wir sind zufrieden und stolz auf das Ergebnis, ABER:
Neben der inhaltlichen Entwicklung gilt es immer auch deren physische Umsetzung zu planen und die hatte es mit dem STADTSPAZIERGANG in sich. Wir sind froh und dankbar, mit der Druckerei Sachsendruck in Plauen einen Partner an unserer Seite zuhaben, der viel Erfahrung mitbringt, für das Medium Pappebuch brennt und immer bereit ist, auch die ungewöhnlichsten Vorschläge zu berücksichtigen und auszuprobieren. Zum Beispiel auch bei unserem Pappebuch WINDKIND, bei welchem wir unterschiedliche Kartonsorten verarbeiten und ihm so seine besondere Form zwischen Bilderbuch und Lyrikbuch geben konnten. Danke dafür! Und trotzdem war es kein leichter Weg. Zuerst dachten wir daran, ein Leporello zu machen. Das war aber wegen fehlender Maschinen für solch ein großes Format bald verworfen. Auch eine klassische Pappebuchbindung kam in der gewünschten Größe nicht infrage. Eine Drahtkamm- oder Wire-O-Bindung war genau das, was wir brauchten. Diese Bindung überzeugte uns, neben der Machbarkeit, wegen der großen Flexibilität. Unser 8-seitiges Pappebuch konnte damit tatsächlich vollständig aufgeklappt und zum Spiel als Kulisse aufgestellt werden. Die Stabilität der Seiten stellte uns trotzdem noch vor eine Herausforderung. Bei klassischen Pappebüchern werden immer zwei Kartonseiten gegeneinander geklebt, um so ein stabiles Blatt mit zwei bedruckten Seiten zu erhalten. Dieser Vorgang des Verklebens heißt Kaschieren. Mit diesem Verfahren erhalten wir in der Regel stabile Pappebücher, die für alle Anforderungen in den Händen kleiner Kinder gut gewappnet sind. Mit zunehmender Länge der Seiten werden diese aber trotzdem relativ flexibel oder weicher und wir beschlossen, eine dritte Pappe in die Seiten einzuarbeiten, ein Rückgrat gewissermaßen. Dies ist ein Verfahren, welches wir übrigens auch bei İDA’NIN YOLU / IDAS WEG angewandt haben. Dort allerdings wegen des kleineren Formats, mit geringerem Aufwand und auch aus anderen Gründen, die hier beschrieben sind. Sowohl für die Kaschierung im Format des STADTSPAZIERGANGS als auch die Wire-o-Bindung hat unsere Druckerei nicht die passenden Maschinen. Externe Unternehmen wurden darum beauftragt und genau da, ist nun das passiert, weshalb es den STADTSPAZIERGANG immer noch nicht im Handel gibt.
Die kaschierten Seiten haben sich gebogen. Natürlich war vor dem Druck ein Test durchgeführt und ein Dummy hergestellt worden. Kaschiert, geschnitten und gebunden, aber eben in Weiß, sah damit zunächst alles gut aus. Als die bedruckten Seiten aus der Kaschierung zurückkamen, war es dann aber doch anders. Sie alle sind gewellt.
Und nun? Wir wissen es nicht. Unsere Partner versuchen derzeit alles, um den Fehler zu beheben, ob das gelingt, wissen wir nicht. Sollte es nicht gelingen, könnten wir die gesamte Auflage nur als Defektexemplare mit ungewissen Aussichten auf Verkauf fertigstellen. Andernfalls wird der STADTSPAZIERGANG in der Form, auf die wir fast vier Jahre hingearbeitet haben, nie erscheinen. Es ist eine Entscheidung, die uns nicht leicht fällt.
80 Exemplare des STADTSPAZIERGANGs wurden übrigens trotzdem schon gebunden und zum Teil an jene Menschen verschenkt, die an der Entstehung desselben bis hierhin maßgeblich beteiligt waren. Sie wurden mit neugierigen und freudigen Händen entgegengenommen und es sind fraglos wunderschöne Spielbilderbücher, auf die wir stolz sind und an denen wir viel gelernt haben, es sind aber unleugbar auch krumme Hunde.
In unserer Gesellschaft haben es krumme Gurken schwer und ich fürchte, auch krummen Büchern geht es nicht anders. Was meint ihr? Würdet ihr einem krummen Hund ein Zuhause geben?
Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt
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Kennt ihr das Projekt „Die 49“ von ZEIT ONLINE? Ein spannendes Projekt mit welchem die Redaktion des Onlinemagazins die Verteilung bestimmter statistischer Marker (z.B. Alter, Wohnort, Bildungshintergrund, …) innerhalb der deutschen Gesellschaft anhand einer vergleichsweise winzigen Gruppe von 49 Menschen nachvollzogen hat und diese nun über einen längeren Zeitraum begleitet und miteinander ins Gespräch bringt.
Es ist ein miniaturisiertes Gesellschaftsexperiment, bei welchem wir alle live zuschauen können und es hat das Potenzial ein echter Augen- Kopf- und Weltbildöffner zu werden. Ich jedenfalls finde es richtig spannend!
Der Wunsch, ein möglichst breites Bild unserer Gesellschaft und aller Menschen darin zu zeigen, wohnt auch unserem neuen Bilderbuch STADTSPAZIERGANG von Karoline E. Löffler und besonders unserer dazugehörenden Aktion „Spaziere in dein Bilderbuch“ inne. Wir wollen die uns alle umgebenden Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten abbilden, und so ein Bilderbuch mit hohem Identifikations- und gleichzeitig hohem Entdeckungs- und Gesprächspotenzial schaffen, dass ganz dicht am echten Leben ist und dafür brauchen wir euch!
Ihr alle, ob groß, ob klein, jung oder alt seid eingeladen, dabei zu sein.
Gemeinsam machen wir die Bilderbuchwelt bunt wie das Leben selbst!
Hier geht’s zur Kampagnenseite, auf welcher ihr alles findet, was es braucht um mitzumachen. Wir freuen uns auf euch und wir freuen uns auch, wenn ihr alle eure Lieben einladet ebenfalls dabei zu sein!
Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt
Beitragsbild: o. T., Collage von Karoline E. Löffler, Titelbild des Bilderbuchs „Stadtspaziergang“ von Karoline E. Löffler, Eichhörnchenverlag.
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