Endlich wieder BuchBerlin!

Endlich wieder BuchBerlin!

Wir freuen uns auf eine weitere aufregende BuchBerlin mit euch, vielen wunderbaren Kolleg*innen und einem spannenden Programm!

Ganz besonders glücklich macht uns, dass wir dieses Jahr auch mit einer Lesung vertreten sind.

Am Samstag um 14:00 Uhr lesen Claudia Brüggemann und Nina A. Schuchardt MONSTER & MAUS für euch.

Kommt doch vorbei!

BuchBerlin

in der Arena Berlin

Samstag, den 30.09.2023 von 10 bis 18 Uhr und Sonntag, den 01.10.2023 von 10 bis 17 Uhr.

Wir freuen uns auf euch!

Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt

Wir freuen uns riesig, denn ich bin aus der Elternzeit zurück und wir sind wieder zu zweit im Verlag. Gefeiert haben wir das mit einem kleinen Fotoshooting in der wunderschönen Sommersonne. Auf Instagram könnt ihr noch mehr Bilder bewundern.

Viel ist passiert in den fast 1, 5 Jahren, in denen ich weg war. Mein großes Kind ist noch viel tiefer in die Welt der Bilderbücher eingetaucht. Das liebste Buch aus dem Eichhörnchenverlag ist unser Spiel-Bilderbuch STADTSPAZIERGANG, weil es in diesem einfach so viel zu entdecken gibt. Und weil auch Autos darin zu sehen sind und das Kind dafür, ganz im Gegensatz zur Mama, ein großes Interesse entwickelt hat. Das Kleine liebt besonders den Klassiker LANDTIERE und erkennt darin sogar den Hund von Oma und Opa wieder.

Im Verlag ist neben dem Stadtspaziergang noch das Bilderbuch UNTERWEGS von Karoline E. Löffler erschienen und es schwirren noch ganz viele Ideen in den Köpfen herum, die langsam Gestalt annehmen. Es wird in diesem Jahr also noch einige Neuerscheinungen geben, die darauf warten, von euch entdeckt zu werden. Ich bin jedenfalls schon mächtig gespannt auf all die kommenden Projekte, Gespräche und Veranstaltungen und freue mich wahnsinnig, wieder dabei zu sein.

PS: Besucht uns doch live und in Farbe auf der BuchBerlin und bei Schöne Bücher Potsdam. Wir sind dabei.

Beitragsautorin: Katharina Schulze

Liebe Freund*innen des Eichhörnchenverlags und der bunten Welt der Kinderbücher, wir laden euch herzlich zur BUCHBERLINkids am 16. – 19. Juni im FEZ-Berlin ein!

Es erwartet euch ein abwechslungsreiches Lesungs- und Workshop-Programm und natürlich zahlreiche Bücher, Kinderbuchmacher*innen und Verlage zum Entdecken.

Alle Infos unter https://www.buch-berlin-kids.de/ .

Wir freuen uns auf euch!

Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt

Nach laaanger Blogpause melden wir uns zurück und freuen uns, auf viele spannende neue Projekte, Künstler*innen und Autor*innen, Veranstaltungen und manches mehr, das wir euch in den kommenden Wochen vorstellen möchten.

Den Anfang machen wir mit einer herzlichen Einladung in die Buchhandlung Schatzinsel in Bernau.

Im Rahmen der Aktion Brandenburger Buchfenster hat die Buchhandlung Schatzinsel unseren Bilderbüchern einen zauberhaften Präsentationsplatz geschaffen. Den ganzen Mai über können sie dort in aller Ruhe betrachtet, gelesen, diskutiert und natürlich auch gekauft werden.

Diesen Samstag, den 7. Mai von 11 bis 13 Uhr wird auch die Verlegerin Nina A. Schuchardt zum Verlagsgespräch vor Ort sein. In lockerer Atmosphäre freuen wir uns auf viele Fragen und regen Austausch rund ums Bilderbuch! Abgerundet wird das Samstagsprogramm mit einer Lesung des zweisprachigen Mitmachbilderbuchs İDA’NIN YOLU / IDAS WEG von Fulya Gezer. Ab 15 Uhr sind insbesondere Kinder herzlich eingeladen, das neugierige Rehkitz Ida kennenzulernen und auf ihren verschlungenen Wegen zu begleiten.

Wir danken der Buchhandlung Schatzinsel von Herzen für die Einladung und freuen uns auf einen spannenden Tag!

Veranstaltungsort: Buchhandlung Schatzinsel, Alte Goethestr. 2c, 16321 Bernau

Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt

Lang, lang ist’s her, doch in diesem Sommer und Herbst freuen wir uns wieder auf diverse Veranstaltungen und besonders darauf, möglichst viele von euch bei diesen Gelegenheiten hoffentlich wohlbehalten und munter wiederzusehen. Kommt vorbei! 🙂

Bis bald!

Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt

Im Zuge unserer Arbeiten an unserem Verlagsprogramm 2020 ist ein weiterer Text entstanden. Nachdem der letzte Text das Thema Nachhaltigkeit behandelte, beschäftigt sich dieser mit dem Kunstbegriff des Eichhörnchenverlags.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Nachgrübeln!

Übrigens: Wer uns und unsere Bücher live und in Farbe erleben möchte hat an diesem Wochenende bei der BuchBERLIN Gelegenheit dazu. Wir freuen uns auf euch!

GANS aus der Serie LANDTIERE. Collage von (c) Susanne Haun.

ART IS FOR EVERYONE

…und fragt nicht nach ihrer Betrachter*innen Alter!

Was ist Kunst? Was ist die Aufgabe der Kunst? Für wen ist die Kunst?

Wir suchen in unseren Bilderbüchern Kunstwerke zu zeigen, die für sich stehen und stets ihre ganz eigenen Geschichten erzählen, ohne Rücksicht und ohne Abhängigkeit von anderen Werken in Wort oder Bild.

Wir glauben, dass jedes in sich geschlossene und frei entwickelte Kunstwerk ein schier unerschöpflicher Fundus an Geschichten ist. Es erzählt von der Person und der Realität seiner Schöpfer*innen, von Materialien, Zeit und Motiven und immer wieder als Spiegel von den Horizonten seiner Betrachter*innen und von möglichen Perspektiven über diese Horizonte hinaus.

Jedes Mal, wenn wir uns einem Kunstwerk zuwenden, können wir eine Teilmenge dieser Geschichten erfahren und fügen unseren eigenen Anteil hinzu und jedes Mal, wenn wir unsere Betrachtungen mit einem anderen Menschen teilen, werden wir einen ganzen Schatz neuer Geschichten entdecken und uns an ihnen erfreuen und wachsen können. Darum glauben wir, dass Kunst in aller Menschen Hände und auch ins Bilderbuch für die Allerkleinsten gehört.

Kunst fließt. Ob unser Kunstbegriff tatsächlich der Kunst in unseren Büchern entspricht, können wir nicht beurteilen. Jede*r von uns, ob klein, ob groß hat einen eigenen Geschmack und so bleibt unser Kunstbegriff frei, mit unbestimmtem Ausgang ohne einer vorbestimmten Erzählung zu folgen – auch nicht unserer eigenen.

Hierin liegt das Wunder des Kunstwerks.

Wir laden herzlichst zur Adventskalendersoirée am 1. November um 17:30 Uhr im FUNDSTÜCK in Berlin-Prenzlauer Berg.

Wir freuen uns riesig mit dem FUNDSTÜCK einen wunderschönen Ort zur zeitweiligen Präsentation der Bilder WINTERSCHLOSS von Karoline E. Löffler und ADVENT AM WALDESRAND von Maike Schuchardt gefunden zu haben.

Die Inhaberin des FUNDSTÜCK Silke Strempel hat ihren Laden zu einem Hort hochkarätigen Designs in schönsten Materialien und ausgesuchter Literatur gemacht. Einen kleinen Ausblick auf diese Schätze findet ihr auf Instagram.

Im FUNDSTÜCK, scheint es, findet Platz, was gefällt, berührt und Bedeutung hat und so freuen wir uns auf einen Abend voller Kunstgenuss, anregendem Gespräch, manch einer Entdeckung und natürlich mit vielen neugierigen Besucher*innen.

Kommt vorbei!

Seit letztem Jahr schon darf sich der Eichhörnchenverlag einen Teil der wunderbaren Verlagsbuchhandlung unabhängiger Verlage SHAKESPEARES ENKEL nennen.

Die Idee hinter der Gründung der Verlagsbuchhandlung SHAKESPEARES ENKEL in Dresden war der Wunsch unabhängigen Kleinverlagen eine Bühne und einen realen Raum zu geben, in welchem sie sich und ihre Bücher den Leser*innen vis á vis vorstellen können. In diesem Sinne stehen im Laden in der Regel echte Verleger*innen hinter dem Tresen und werden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt.

Eine Teilmenge der Kreativköpfe von SHAKESPEARES ENKEL steckt ihre Energie außerdem auch in die Buchmesse DRESDEN (ER)LESEN.

Die DRESDEN (ER)LESEN findet am Tag des Offenen Denkmals, am 8. September 2019 auf Schloss Albrechtsberg in Dresden statt. Der Eichhörnchenverlag ist in diesem Jahr zum ersten Mal dabei und wir freuen uns schon sehr auf die tolle Lokation, die wunderbaren Kolleg*innen und natürlich auf viele neugierige Besucher*innen!

Wenn ihr in Dresden seid, dann kommt vorbei – am 8. September 2019 bei der DRESDEN(ER)LESEN und jederzeit bei SHAKESPEARES ENKELN! 🙂

Wenn der Blog des Eichhörnchenverlags schläft, dann ist die Verlegerin mit anderen Aufgaben voll beschäftigt. Nun ist es an der Zeit den Blog wieder zu wecken und nach und nach von den vielen neuen und spannenden Projekten, Themen und Inspiration schaffenden Abschweifungen zu erzählen!

Den Anfang macht ein Blick auf die Ausstellung VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel, die ich am vergangenen Wochenende eröffnen durfte.

Wer die Ausstellung besuchen möchte, hat dazu noch bis zum 28. September 2019 Gelegenheit. Eine Öffnung der Ausstellung ist nach vorheriger Absprache – zum Beispiel mit mir (Nina A. Schuchardt, kontakt@eichhoernchenverlag.de) – jederzeit möglich. Es lohnt sich!

Laudatio
VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel

Sehr geehrte Gäste, liebe Freunde,

ich begrüße Sie herzlich zur Eröffnung der multidisziplinären Ausstellung VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel.

Die Ausstellung wurde möglich gemacht durch eine Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, wofür wir herzlich danken.

Das Kulturangebot in der Dorfkirche Roddahn, organisiert vom Arbeitskreis Offene Kirche Roddahn e. V. bedarf stets vieler helfender Hände. Alle Interessierten laden wir herzlich ein, ein Teil unseres Vereins zu werden und bitten darüber hinaus, wenn möglich eine Spende zum Erhalt des Gebäudes und der Finanzierung unserer Veranstaltung in unserem kleinen Kirchenmodell am Eingang dazulassen.

Auch möchte ich Sie auf die Crowdfunding-Kampagne „In erster Linie bin ich Mensch und die Kamele interessieren mich mehr“ von Carla Pohl, einem neuen Projekt mit dem Thema gelebter Feminismus, Umwelt-, Naturschutz und Landwirtschaft aufmerksam machen. Es handelt sich dabei um ein inhaltlich wie technisch hoch spannendes Projekt der Künstlerin und ist unbedingt unterstützenswert. Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis zum 12. September 2019.

VERBUNDENE SPUREN …. was ist das eigentlich?
Nun es ist ein gemeinsames Installationskonzept der beiden Berliner Künstlerinnen Carla Pohl und Doreen Trittel.

Von beiden Künstlerinnen hängen Einzelarbeiten in dieser Ausstellung – von Carla Pohl stammen die fotografischen Triptychen, von Doreen Trittel die Schießscheiben und einige Collagen. Nicht nur, aber auch mit Blick auf den sich zum 30sten male jährenden Mauerfall haben sie diese Arbeiten und auch ihr aktuelles Schaffen zusammengetan und dieses gemeinsame Projekt gewagt, dass ihr geteilte Erfahrung der Kindheit und Jugend in der DDR zum Ausgangspunkt nimmt.

Die beiden Künstlerinnen ergänzen sich in diesem Projekt hervorragend, obwohl sie eigentlich recht unterschiedlich arbeiten. Ich stelle mir das so vor:

Beide Künstlerinnen beginnen ihre Interessenswege bei sich, aber während Carla Pohl eine Persönlichkeit auf ihren Facettenreichtum, ihre Identitätsvarianten untersucht und dabei quasi Strahlenförmig in alle möglichen Richtungen ausgreift, führt Doreen Trittels Weg ihr Arbeiten zurzeit fast linear in die Vergangenheit. Für mich fühlt sich das an, als würde sie tief und immer tiefer in den Boden greifen, in dem Versuch eine Wurzel zu fassen, wohl wissend, dass diese eine Wurzel vielleicht nie zu fassen sein wird.

Für VERBUNDENE SPUREN haben sich die beiden einer gemeinsamen Fragestellung gewidmet.

Sie haben sich mit Erinnerungen beschäftigt. Mit persönlichen, wie kollektiver Erinnerungen, mit solchen die privat sind und solchen die politische geprägt wurden sowie jenen, bei denen beides nicht zu trennen ist. Sie haben untersucht, was es bedeutet, selektiv zu erinnern und wie sich Erinnerungen mit wachsender Reife, mit jeder neuen Erkenntnis und neuem Wissen verändern, umdeuten. Sie haben sich gefragt, wie ihre Erinnerungen sie formen und sicher auch, welche von diesen Erinnerungen ihnen wertvoll sind und welche losgelassen werden sollten oder könnten.

Das Ergebnis dieses gemeinsamen Diskurses sehen wir in den gemeinsamen Werken der beiden, in den Fotografien Carla Pohls, von Doreen Trittel stickend fortgeführt. Das Hauptwerk dieses gemeinsamen Prozesses ist das Abbild einer Statue der allegorisierten „Mutter Heimat“. Der persönliche Blick Carla Pohls auf das politische Denkmal verbindet sich darin mit den Applikationen Doreen Trittels, die die ästhetische Verbindung historischer Artefakte nutzt, um das kritische Denken zu kitzeln.

Die gemeinsame Arbeit fördert und fordert das Gespräch zwischen den beiden Künstlerinnen wie auch unter den Betrachter*innen und es ist ein spannender Diskurs, auch oder vielleicht gerade, weil er auch diese Momente ans Licht bringt, in welchen klar wird, dass es auf manche Fragen keine oder gleich viele Antworten gibt.

30 Jahre ist der Wendepunkt her, auf welchen sich die Künstlerinnen immer wieder beziehen, über 30 Jahre liegt die ostdeutsche Kindheit und Jugend der beiden in der Vergangenheit und trotzdem…

Blicken wir auf das aktuelle politische Geschehen:
„Vollende die Wende“ … wer hat diesen Slogan in letzter Zeit gelesen?

Die AfD macht damit auf ihren Wahlplakaten [Wahlplakate zur Brandenburger Landtagswahl am 1. September 2019] auf perfide Weise Gebrauch vom diesjährigen Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“, das eben gerade in aller Munde ist. Sie missbraucht die Aufmerksamkeit, die durch die vielen großen und kleinen Feste, Momente der Rückschau, des Erinnerns und Begreifens, des Analysierens und Kritisierens – wie dieser Ausstellung hier – aufgebaut wird, um ihren ausgrenzenden und faschistoiden Ideen auf einen bereits vorhandenen breiten Diskurs aufzusetzen und ihnen vermeintliche historische Größe zu verleihen.

Und sie geht noch weiter. In einem Flyer, den viele von uns am letzten Wochenende in ihrem Briefkasten gefunden haben dürften, schreibt sie mit Blick auf die Wendezeit: „Wir wollten die Freiheit und bekamen […]“ etwas, das der AfD halt gerade nicht in den Kram passt.

Freiheit aber, die individuelle Freiheit eines jeden einzelnen von uns, geht immer nur so weit, wie die Freiheit aller anderen. Sie endet dort, wo sie die Freiheit eines anderen Menschen verletzt.

Deshalb sind Freiheit und Demokratie langsam und schmerzvoll, auch nach 30 Jahren noch. Sie brauchen Räume, die offen sind für Austausch und Diskussion, für Fest und Feier, Streit und Provokation, für Fragen, Trost und Mut. Solch einen Raum, in welchen allem Menschen willkommen sind, wollen wir mit dieser Ausstellung beitragen.

In diesem Sinne freut es mich sehr, dass Sie alle Ihren Weg heute hierher gefunden haben, um in der Installation VERBUNDENE SPUREN von Carla Pohl und Doreen Trittel ein Teil dessen zu werden! Und ich danke den beiden Künstlerinnen von Herzen dafür, dass sie ihre Arbeiten und Gedanken hierher getragen haben.

Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, Sie zu unserem nächsten Sommersalon und Erzählcafé „30 Jahre ’89“ am 21. September einzuladen, wo wir diesen Diskurs auch im Beisein der beiden Künstlerinnen fortsetzen werden.

Vorher aber nicht vergessen: wählen gehen und am besten noch jemanden einladen mitzukommen, denn morgen ist Wahl und die Größe der Macht, die die AfD in die Hände gelegt bekommen wird, wird nicht davon abhängen, wie viele Menschen sie wählen. Sie wird von der Zahl derer abhängen, die wählen gehen und ihr Kreuzchen irgendwo anders machen und damit ihre wie die Freiheit aller anderen feiern werden!

Jetzt aber lade ich Sie erst einmal zu einem Glas Sekt ein, bevor uns in wenigen Minuten Doreen Trittels Performance „immer bereit?!“ erwartet.

Vielen Dank!

Nina A. Schuchardt
Roddahn, den 31. August 2019

Carla Pohl und Nina A. Schuchardt erschöft, aber glücklich nach der Ausstellungseröffnung (es waren über 30° C an diesem Tag…). (c) Foto: Doreen Trittel.

Letzte Woche hatte ich die große Freude, an einer Ausstellungseröffnung teilnehmen und auch ein wenig mitwirken zu dürfen.

Das Bürgerhaus Gottin stellt zurzeit und noch bis September zahlreiche Werke Jesko Donsts aus. Die Schau umfasst Arbeiten aus vielen seiner Schaffensphasen und schafft den weiten Bogen von frühen Tuschezeichnungen aus der Kindheit des Künstlers, über seine Meisterschaft in der Porzellanmalerei, seine Entwicklung in der Acryllasurmalerei – darunter auch einige Originale aus unserem Bilderbuch KLEINE VOGEL-WUNDERKAMMER – bis hin zu jüngsten Aquarellgemälden.

Das Bürgerhaus Gottin steht etwas abgelegen in der Mecklenburgischen Schweiz und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu erreichen, nichtsdestotrotz ist die Qualität der versammelten Werke so groß, dass ich nur empfehlen kann einen Ausflug zu machen, besonders jenen, welche es zur sommerlichen Urlaubszeit eh in Richtung Ostsee oder Mecklenburger Seenplatte zieht!

Die Eröffnung der Ausstellung war wunderbar und sehr sympathisch organisiert. Die Gäste hatten Gelegenheit Platz zu nehmen und ein abwechslungsreiches Programm zu genießen. Renate Hippauf führte durch den Abend, gab eine Einführung in die Ausstellung und entlockte dem Künstler im Rahmen eines Live-Interviews noch manche spannende Anekdote und Hintergrundgeschichte. Ich selbst durfte auch ein paar Worte sagen, die unten nachgelesen werden können.

Die verschiedenen Wortbeiträge wechselten sich mit Klaviermusik ab. Wir lauschten mehreren Stücken der Romantik, welche sich mit dem Sehnsuchtsort Wald sowie dem Erleben und Empfinden von Natur auseinandersetzten, gespielt vom gerade erst mehrfach ausgezeichneten Pianisten Daniel Prinz.

Kurzum, es war sehr schön und ich danke allen Mitwirkenden!

Das Bürgerhaus Gottin bzw. der darin wirkende Förderverein Bürgerhaus der Gemeinde Warnkenhagen e. V. ist übrigens für den Engagementpreis Mecklenburg-Vorpommern 2019 nominiert, für welchen hier abgestimmt werden kann.

Herzlichen Dank an Dr. Lutz Rzehak für die Erlaubnis zur Verwendung seiner Fotos.

PS: nachdem der Eichhörnchenverlag zuletzt eine längere Blogpause eingelegt hatte, soll es nun wieder öfter etwas Neues von uns zu lesen geben. Wer deshalb zwar nicht jede Woche auf die Homepage gehen und trotzdem nichts verpassen möchte, kann übrigens auch unseren Newsletter bestellen. Unser Newsletter erscheint alle ein bis zwei Monate und enthält immer alle wichtigen Neuigkeiten und Termine.

Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung “Naturschönheiten” von Jesko Donst im Bürgerhaus Gottin

von Nina A. Schuchardt

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Naturschönheiten“ hier im Bürgerhaus Gottin.

Ich möchte zuallererst meinen Dank aussprechen. Dank für die Einladung hierher an Jesko Donst und besonderen Dank an Frau Dr. Niemann und Frau Hippauf für die Organisation und Kuration dieser Ausstellung, sowie allen anderen, die hier am Bürgerhaus Gottin mitwirken. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass solch ein Engagement viel Zeit und Energie und Leidenschaft abverlangt und manchmal sehr anstrengend ist. Es sind aber genau solche Projekte wie die kultur- und miteinanderstiftende Nutzung des Bürgerhaus Gottin, die kleine und abgelegenere Orte und Gemeinschaften lebendig und fruchtvoll halten. Mit diesem Wissen also: Vielen Dank Ihnen allen!

Mein Name ist Nina Alice Schuchardt, ich bin Kunsthistorikerin und Verlegerin von Bilderbüchern.

Ich hatte das Glück, eines dieser Bilderbücher mit Jesko Donst machen zu können. Die KLEINE VOGEL-WUNDERKAMMER -so heißt es – ist im März dieses Jahres erschienen und diesem Umstand verdanke ich wohl auch das ich heute hier sprechen darf. Das Bilderbuch versammelt fünf Acrylgemälde, die von den vier Jahreszeiten bzw. dem Lauf eines Tages inspiriert sind und von Vögeln und diversen anderen Lebensformen bevölkerte Landschaften und Arrangements vorstellen.

Auf meinem Lieblingsbild in diesem Buch – wenn man das überhaupt so sagen kann – sind Eisvögel die Stars der Stunde. Unter den Nebendarstellern im Bild finden sich aber auch zwei Hain-Bänderschnecken und warum ich das jetzt besonders bemerkenswert finde, möchte ich gern mit einer kleinen Anekdote erläutern, die geeignet ist zu zeigen, was die Bilder Jesko Donsts mir persönlich bedeuten.

Letzte Woche war ich mit meiner Familie im Museum für Naturkunde in Berlin. Ich liebe dieses Museum. Ich war als Kind schon oft mit meinen Großeltern dort und fahre heute ebenso gern mit meinem Kind hin, welches – wie ich – nicht genug bekommt, von diesem Haus.

Das Museum für Naturkunde in Berlin legt ganz besonders großen Wert auf die Darstellung der wunderbaren Artenvielfalt unseres Planeten Erde und deren evolutionäres Werden. Ein ganzer Hauptsaal ist der Vielfalt unserer Biodiversität und der Funktion der Evolution gewidmet und zeigt diese in einer umfassenden Umschau von Exponaten aus allen Teilen der Erde, als eine große bunte und vielfältige Familie vereint.

In diesem Saal findet sich unter anderem eine Sammlung Schneckenhäuser von Hain-Bänderschnecken. Sie illustrieren im Ausstellungskontext den großen Variantenreichtum, der innerhalb mancher Arten vorkommt ebenso, wie die schier unglaubliche Kraft mancher Arten, sich neuen Gegebenheiten anzupassen und mit dieser Anpassungsfähigkeit neue Räume zu erschließen und zu emigrieren. Im Falle der Hain-Bänderschnecke inzwischen bis nach Nordamerika.

Vor dieser Vitrine habe ich festgestellt, dass es für all das, was ich an Jesko Donsts Bildern bewundere und was sie für mich bedeuten ein Symbol gibt und dieses Symbol habe ich hier in meiner Hand. Es ist das Haus einer Hain-Bänderschnecke.

Der perfekte Aufbau eines Schneckenhauses, der einer logarithmischen Spirale gleicht, steht mir für die präzise Technik, das perfektionierte Handwerk des Künstlers, welches wir als ästhetisch und im höchsten Maße bestaunenswert wahrnehmen.

Das Haus der Hain-Bänderschnecke steht mir auch für das Wissen, dass jedes seiner Bilder vermittelt. Nicht nur gereicht die bereits erwähnte präzise Malweise manch wissenschaftlicher Beschreibung zu Ehre, es ist aus diesen Bildern tatsächlich für jede*n von uns viel Wissen zu erlangen. Ich zum Beispiel habe bei der Beschäftigung mit ihnen (und besonders mit dem eingangs erwähnten Eisvogelbild) gelernt, dass es ganz unterschiedliche gestreifte Schnecken gibt, darunter die Garten- und die Hain-Bänderschnecken und wodurch sie sich unterscheiden: Die Hain-Bänderschnecke hat eine dunkle Hausmündung.

Schon in dem allerersten Bild, dass ich mir von Jesko Donst je näher angesehen und mit welchem ich mich intensiv beschäftigt habe, war der heimliche Star eine Hain-Bänderschnecke und dabei fiel mir etwas auf: Der Duktus, die Inszenierung des Motivs ähnelte der niederländischen Stilllebenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts, besonders der Wald- und Blumenstilllebenmalerei.

Die Niederlande wurden im 17. Jahrhundert zu einer der wichtigsten See- und Wirtschaftsmächte und oft genug dienten die Stillleben dieser Zeit dazu, den neugewonnen Reichtum; die aus allen Teilen der Welt – zum Beispiel in Form von Tulpenzwiebeln – herbeigebrachte Pracht, zu zeigen. Der Unterschied ist nur, dass Jesko Donst uns in der Regel die Pracht vor unserer Haustür vorführt, die wir sonst so oft übersehen oder sogar mit Füßen treten.

Die Zurschaustellung der Schneckenhäuser im Berliner Museum für Naturkunde zielt in eine ähnliche Richtung. Sie bedeutet die sichtbare Bewunderung dieser zunächst unscheinbaren Wesen und eine Würdigung ihres Platzes in unseren Ökosystemen. Dieselbe Achtung und Bewunderung für alles Lebendige findet sich in den Bildern Jesko Donsts, die uns die Einzigartigkeit und Schönheit allen Seins vorführen und uns mahnen, dies zu schätzen und zu schützen.

Ich bin froh, Jeskos Donsts Bilderkosmos in meinem Leben zu haben, denn er öffnet mir für diese Dinge die Augen und lässt mich auf den Wegen der Ästhetik entdecken, erfahren, begreifen und empfinden, wie wertvoll jedes noch so kleine und noch so andere Leben ist.

Lieber Jesko, deine Bilder sind mir stets aufs neue ein Fest für die Augen, den Kopf und das Herz. Es ist wunderbar, dass dieses Fest in dieser Ausstellung wieder einmal in großer Runde gefeiert wird!

Ich wünsche uns allen viel Freude dabei!

Vielen Dank.