Ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit im Verlagsalltag

Ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit im Verlagsalltag

Als Kinderbuchverlag sieht sich der Eichhörnchenverlag in einer besonderen Verantwortung. Wir machen Bücher für Kinder, die den größten Teil ihres Lebens erst noch vor sich haben. Wir machen auch Bücher in einer inhaltlichen Qualität und in einem Material, das darauf ausgelegt ist, mehrere Generationen neugieriger Hände zu begleiten. Mit diesen Gedanken geht der Wunsch nach nachhaltigem und schonendem Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten einher. Darum liegt unser Konto bei einer grünen Bank und unser Büro läuft mit Ökostrom; darum drucken wir unsere Visitenkarten und Flyer bei der UmweltDruckerei und auch unsere Rechnungen kommen auf recyceltem Papier daher. Manchmal kommt es auch vor, dass unsere Bücher in bereits gebrauchten Umschlägen und Kartons verschickt werden und wenn es doch ein neuer Umschlag ist, dann ist dieser aus recyceltem Karton und kommt ohne Plastik aus.
Dennoch gibt es immer Ecken und Enden, an denen man noch nachhaltiger werden könnte. Tipps sind immer willkommen.

Grashüpfer. 2017 (c) Collage von Susanne Haun.

Ein großer ökologischer Posten sind für uns selbstverständlich unsere Bücher und die Materialien, aus welchen sie hergestellt werden. Ich habe hier schon einmal anhand eines Musterpakets der Druckerei SachsenDruck kurz über die verschiedenen zu bedenkenden Faktoren berichtet. Bei jedem unserer Bücher werden die Karten neu gemischt. Bei jedem entscheiden wir in Ansehung der zugrundeliegenden Kunstwerke neu, welcher Karton, welche Beschichtung infrage kommen. Wie kommen die Kunstwerke am besten zur Geltung? Welcher Karton lässt die Bilder gut wirken? Kommt eine recycelte Variante infrage?
Bei den Landtieren haben wir uns schon länger beraten und auch mit der Druckerei besprochen und letztendlich einen Karton gewählt, der nicht recycelt ist. Auf grauem Karton ist es schlicht nicht möglich, solch eine helles weiß, wie jenes aus welchem die Bilder Susanne Hauns atmen, herzustellen. Die feinen Farbadern der Zeichnungen hätten durch den geringeren Kontrast viel verloren und davon, hätten unsere kleinen und großen Betrachter letztendlich nichts gehabt.
Bei den Monsterkindern von Niki Amann lagen die Dinge anders. Diese Bilder beziehen ihre Kraft aus großen kräftig farbigen Flächen, die auch auf einem etwas dunkleren Karton sehr gut zur Geltung kommen werden. Ich freue mich darum sehr auf unser erstes Buch aus recyceltem FSC-zertifiziertem Karton. Die Monsterkinder erscheinen übrigens am 9. Dezember 2017 pünktlich für den Weihnachtsbaum und können wie die Landtiere über unseren Onlineshop (vor-)bestellt werden.

Noch sind die Monsterkinder in der Grafik/Layout-Abteilung in den fähigen Händen Antje Rothers, aber bald schon sollen sie sich auf den Weg in die Druckerei machen, um von dort noch rechtzeitig euren Weihnachtsbäumen und Feststuben zuzufliegen! Bis dahin gibt es jetzt auf der Homepage unter Bücher und hier im Blog einen kleinen Vorgeschmack.

Eine kurze Anekdote aus der Kunstausstellung für Kinder am 3. Oktober möchte ich euch außerdem nicht vorenthalten. Viele Kinder und Erwachsene hatten an diesem Tag Freude an den Monsterkindern, die dort alle samt Texten versammelt waren. Viele größere Kinder haben sich die Bilder angesehen und die Texte gegenseitig vorgelesen, viele Erwachsene haben sich Zeit genommen ihren kleineren Kindern vorzulesen und über das Treiben der Monsterkinder zu schmunzeln und zu lachen. Das war sehr schön zu beobachten. Das schönste Erlebnis in Bezug auf die Monsterkinder war für mich an diesem Tag aber die Begegnung mit einem Baby. Dieses Kind konnte noch nicht sprechen, es war vielleicht auch noch nicht ganz im bilderbuchinteressierten Alter und von der erhöhten Position auf Papas Arm konnte es bestimmt die Figuren der Monsterkinder gar nicht erkennen – denn diese waren auf kinderfreundlichen 100 bis 130 cm Höhe angebracht – aber es hat die Farben gesehen und es hat gelacht. Es hat gelacht und gelacht und gelacht und sich bei jedem Schritt an der Bilderreihe entlang neuerlich gekringelt und es hat immer noch gelacht, als die Eltern samt Baby die Ausstellung wieder verließen. Dieses Lachen war so schön und so ansteckend, dass alle anderen im Raum mitlachen mussten und es hat mir einmal mehr vor Augen geführt, auf wie vielen unterschiedlichen Ebenen Bilder Bedeutung entwickeln und Freude schenken können.

Mehr davon! Ich freue mich auf die Vorweihnachtszeit. 😉

 

Monsterkinder

Die Monsterkinder, sind Schöpfungen der Künstlerin Niki Amann.

Die Künstlerin hat im Zuge der Recherchen zu ihrer Magisterarbeit im Fach Kunstgeschichte ein halbes Jahr in den Reservaten der Kwakiutl in Kanada gelebt. Die in dieser Zeit erlebte und beobachtete Figurenwelt und Formsprache findet bis heute Widerhall in ihrem künstlerischen und gestalterischen Arbeiten. Monster sind ein wiederkehrendes Motiv in ihren Bildern, dem sie mit den Monsterkindern ein besonderes Maß an Bewegtheit und Lebensfreude eingehaucht hat.

In strahlenden Farbfeldern mampfen, stampfen, tuscheln und kuscheln sich die Monsterkinder durch das Buch und sind dabei gleich Spiegelbildern der kleinen Monster, die gelegentlich in uns allen wohnen und die ein Teil von jedem von uns sind.

Konzeptidee und die Texte zu den Monsterkindern stammen von Nina A. Schuchardt, die sich dafür von dem Popup-Buch „Kleine Monster“ von Jan Pieńkowski inspirieren ließ und dessen Charme und Witz in das Medium Pappebuch übersetzt hat.

Monsterkinder ist ab November/Dezember 2017 lieferbar und kann über unseren Onlineshop vorbestellt werden.

ISBN 978-3-9818726-1-3

Heute ohne viele Worte. Vielen Dank euch allen, die ihr den Eichhörnchenverlag, die Patent-Papierfabrik Hohenofen und muckout zum Türöffner-Tag mit der Sendung mit der Maus besucht habt. Eure Neugier, euer Einfallsreichtum, euer Enthusiasmus und eure Geschichten haben diesen Tag tatsächlich zu einem Bücherfest mit vielen wunderbaren Momenten werden lassen, den wir noch lange in Erinnerung behalten werden. Wir nehmen viele Eindrücke mit und gehen mit Schwung daran, neue Ideen für euch auszubrüten!

Bis bald!

 

In meinen Augen unübertroffen ist „Kleine Monster“ von Jan Pieńkowski. Mein Exemplar ist ein Minipop im Jahr 1992 bei ars edition erschienen. Ich liebte dieses Buch schon als Kind und kann mich gut erinnern, wie meine Mama es mir vorlas. Sie intonierte jedes Monster mit viel Hingabe, ließ sie schmatzen, seufzen, wüten und vom letzten kleinen Monster bekam ich auch tatsächlich einen Kuss. Inzwischen ist mein Exemplar, außer durch meine Hände, auch durch die Hände meiner kleinen Schwester und gelegentlich durch die meiner Tochter gegangen und so sieht es auch aus. Trotzdem würde ich es nicht eintauschen wollen. Höchstens irgendwann noch ein unversehrtes Exemplar dazustellen…

Ihr könnt euch die kleinen Monster unversehrt und in Aktion auch auf youtube ansehen.

Jan Pieńkowski: „Kleine Monster“. ars edition. 1992 München, Titel.
Jan Pieńkowski: „Kleine Monster“. ars edition. 1992 München, Bild 1.
Jan Pieńkowski: „Kleine Monster“. ars edition. 1992 München, Bild 2.
Jan Pieńkowski: „Kleine Monster“. ars edition. 1992 München, Bild 5.
Jan Pieńkowski: „Kleine Monster“. ars edition. 1992 München, Impressum.

Beitragsautorin: Nina A. Schuchardt