Lieblingskinderbücher Nr. 4 – Zinnober in der grauen Stadt

Lieblingskinderbücher Nr. 4 – Zinnober in der grauen Stadt

Der Maler Zinnober liebt alle Farben, doch was nützt es, wenn er doch in einer Stadt lebt, in welcher alle ihre Wände nur grau und ihre Zäune schwarz streichen lassen?

„Nehmen Sie lieber gleich Schwarz, da sieht man den Ruß nicht so.“

Ein Graumaler ist er, wie ihn die Kinder trefflich nennen und grau färbt es auch auf sein Gemüt ab, bis besagte Kinder ihm die Lust an der Farbe mit Straßenkreiden wieder vor Augen führen.

Zinnober wagt die heimliche Revolution und bringt auf eigene Faust und im Geheimen die Farben und das Spiel mit den Formen zurück in die Stadt. Bald findet er Verbündete in seinem Treiben und gemeinsam schaffen sie einen Wandel, ein echtes Wunder.

Zinnober in der grauen Stadt von Margret Rettich ist immer noch (es erschien erstmals 1973) ein wunderschönes Kinderbuch, das nicht ohne Grund 2013 als Ravensburger Kinderklassiker wieder aufgelegt wurde.

Es überrascht auch nicht, dass es zu den Lieblingskinderbüchern Niki Amanns gehört. Das bunte Wunder im Buch entspricht so sehr ihrer eigenen Gewohnheit mit allen Farben ihre Umwelt zu gestalten, dass ich meine, hätte es dieses Buch nicht schon gegeben, es hätte für sie geschrieben werden müssen! Vielen Dank Niki, dass du mir dieses Buch vorgestellt hast!

Zinnober in der grauen Stadt wird zur Zeit im Theater an der Parkaue auf die Bühne gebracht. Die Spielzeiten findet ihr hier. Vielleicht eine Idee für einen Familienausflug?!

Niki Amanns eigenes Bilderbuchkunstwerk mit Lieblingsbuchpotenzial Monsterkinder könnt ihr hier erwerben.

 

Zinnober in der grauen Stadt

Text und Illustration: Margret Rettich

Ravensburg 2013

Ravensburger Buchverlag

 

Märchenhaft wird es in unserem neuen Bilderbuch! Die Künstlerin und Autorin hinter der Geschichte von Tui-Tiu Gerda Kazakou und ihre ungewöhnliche und bewundernswerte Technik habe ich euch hier schon einmal vorgestellt, aber was ist das nun für eine Geschichte, die sie mit dem Eichhörnchenverlag in Buchform bringen wird?

Das Vogelkind Tui-Tiu möchte wissen, wo es herkommt und so erzählen seine Eltern von ihrer Liebe, von der Suche nach einem Nistplatz, vom Brüten und von der Freude über das schlüpfende Küken! Die Geschichte erzählt viel über die Liebe in einer Familie, über Geborgenheit und über die Zusammenhänge, in welchen wir leben, die uns im Kleinen wie im Großen prägen und Halt geben. Sei es in Form der Menschen, die uns umgeben, unserer unmittelbaren Umwelt oder des ganzen weiten Kosmos.

Die Geschichte von Tui-Tiu. Seite 3/4. (c) Bild und Text: Gerda Kazakou.

Die Klammer, in welche Gerda Kazakou die Geschichte von Tui-Tiu gesetzt hat, ist groß und umfassend und sie erreicht die kleinsten Kinder, weil sie das ganz Große im ganz kleinen Nest des Kükens sucht und erforscht, so wie unsere Kinder die Geborgenheit und Liebe in unseren Armen brauchen, um neugierig und mutig die Welt zu erkunden.
Gerda Kazakous künstlerische Technik jedes neue Bild aus immer den gleichen Schnipseln zu legen, ist ein starker visueller Anker, der die Betrachtenden ruhig bei sich behält. Ihre Farbwahl ist unaufgeregt, ausgeglichen und lässt uns zu uns kommen und durchatmen.
Auf sprachlicher Ebene begegnen den (Vor-)Lesenden an vielen Stellen die Silben Tui und Tiu. Sie formen den Namen des Kükens und verweisen gleichzeitig auf seine familiären und kosmologischen Zugehörigkeiten, denn sie finden sich an verschiedensten Stellen, auch in den Namen der Elternvögel, wieder und sind die Grundmotive des Gesanges der Elternvögel. Alles hängt zusammen. Dieses lautmalerische Element, macht die Geschichte von Tui-Tiu definitiv zu einem anspruchsvollen Vorleseerlebnis, dass zum klanglichen Spielen, zum Experimentieren und Tirilieren einlädt. Vor allem ist sie aber die Intonation von Zusammengehörigkeit, von dem Gefühl, sich bei anderen und in anderem selbst wiederfinden zu können und geborgen zu fühlen.

Die Geschichte von Tui-Tiu ist eine Geschichte zum Einkuscheln und Ruhe finden, eine Gutenachtgeschichte und eine Geschichte, um das eigene Küken unter die Flügel zu nehmen und mit Liebe zu füttern.

Vielen Dank, Gerda.

 

Die Geschichte von Tui-Tiu erscheint im Frühjahr 2018 und kann in unserem Onlineshop vorbestellt werden.

ISBN 978-3-9818726-2-0

Pappebuch, 18 Seiten (inkl. Umschlag)

Ein weiteres neues Gesicht begrüßen wir in diesem Jahr im Eichhörnchenverlag. Gerda Kazakou legt ihre Bilder aus Schnipseln älterer Arbeiten. Aus ihrer konsequenten Weigerung an altem unbedingt festzuhalten, entsteht ein faszinierendes Moment großer Flüchtigkeit bei gleichzeitig immenser Potenz. Aus einer handvoll Schnipsel schöpft sie ganze Bilderzyklen, indem sie die stets gleichbleibenden Fragmente auf immer wieder neue Weise arrangiert.

Mit dem Eichhörnchenverlag wird Gerda Kazakou noch in diesem Frühling eine märchenhafte Vogelfamiliengeschichte veröffentlichen.

Dazu in der nächsten Woche an dieser Stelle mehr!

Herzlich willkommen, liebe Gerda!

 

Gerda Kazakou. (c) Fotografie von M. Fanke. 2017.

Dr. Gerda Kazakou

Kurze Selbstvorstellung

Behalte den Flug im Gedächtnis — der Vogel ist sterblich.“

(Forugh Farrokhzad, 1934 –1967)

Geboren und aufgewachsen in Heiligenhafen an der Ostsee, studierte Gerda Kazakou (geb. Struck) in Tübingen, Aix-en-Provence, West-Berlin und Kiel. Dort machte sie den Magister Artium in Sozialpädagogik, Germanistik und Philosophie. In Frankfurt/Main promovierte sie zur Dr. phil. Seit 1979 lebt und arbeitet sie in Athen, Griechenland.

In Athen begann Gerda Kazakou sich intensiv mit Zeichnung und Malerei zu befassen und stellte ihre Arbeiten in Athen, Berlin sowie in zahlreichen griechischen Städten aus. Zusätzliche Kenntnisse, die sie sich durch ein kunsttherapeutisches Aufbaustudium aneignete, halfen ihr bei ihrer Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie ist Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler Griechenlands.

Im Dezember 2014 versuchte Gerda Kazakou fast zufällig, eine ältere Arbeit zu zerschneiden und aus dem Verschnitt eine Bildgeschichte zu legen. Was als Spiel begann, wurde zu ihrem wichtigsten künstlerischen Medium. Denn es entspricht ihrer Lebensphilosophie. Wozu noch Dinge für die Ewigkeit schaffen? Wozu Material, Festes, Dauerndes, Schweres der Welt hinzufügen? Alles fließt und verändert sich.

Ihre Technik beschreibt sie so: „Ich zerschneide ausrangierte Bilder zu unregelmäßigen Stücken („Schnipsel“), lege daraus auf großen Pappen Bilder und Bildgeschichten, mache Fotos davon und sammle alles wieder ein. Jeder Schnipsel kann von Bild zu Bild eine neue Bedeutung annehmen. Was Flügel war, kann Wolke werden oder das Blatt einer Blume, es kann zur Welle werden, zum Ast oder zum Vogel am Himmel. Das Hosenbein wird zum Hut, zum Mond, zur Nase oder zum Arm, zum Schwanz eines Fuchses oder zur wehenden Fahne am Bug eines Schiffes. Warum auch nicht? Kinder machen das so.

Oft fragt man mich: Warum verklebst du die Schnipsel nicht? Es ist schade um deine Kreationen. Doch nein! Πάντα ρέει! Alles muss im Fluss bleiben! Etliche Bilder habe ich allerdings großformatig ausgedruckt, um sie in Ausstellungen zu zeigen. Es gibt auch handgemachte Leporellos mit den Abenteuern des Odysseus und Wandzeitungen in Fahnenform, auf denen man die Bildgeschichten bequem nachlesen kann. Nun ja und ein Blog habe ich auch, in dem ich meine Kunst laufend vorstelle.“

Gerade unter bibliophilen Menschen ist die Frage, ob man in Bücher malen oder schreiben darf, oft eine empfindliche. Auch ich habe damit Schwierigkeiten.

Bei Büchern, mit welchen ich arbeite, finde ich es inzwischen nicht mehr problematisch, mir Anstreichungen zu machen und Anmerkungen in die Marginalien zu schreiben (irgendwie sind sie ja schließlich auch genau dazu da). Als (Kunst-)Historikerin schätze ich den Wert, den die Spuren mancher Vorbesitzer eines Buches haben. Sie erzählen oft viel über den/die Besitzer, geben Auskunft über Provenienzen, Bildungskanon, Nutzungsverhalten, die Bedeutung des Buches in persönlichen, gesellschaftlichen und historischen Zusammenhängen. Kurz: sie sind hoch spannende und oft ertragreiche Untersuchungsobjekte. Auch macht es mir tatsächlich riesigen Spaß, die Handschriften längst vergangener Menschen und Zeiten zu entziffern.

Bei den Bilderbüchern meiner Tochter fühlt es sich dennoch manchmal etwas anders an. Ich denke dann gelegentlich solche Sachen wie: Was, wenn ihr in ein paar Monaten nicht mehr gefällt, was sie heute hineinmalt? Was, wenn das Buch später einer anderen Generation vererbt wird oder in die Verlagsbibliothek übergeht? Im nächsten Moment denke ich wiederum, das sei doch alles Quatsch. Immerhin ist es in diesem Moment ihr Buch und so viel Freiheit möchte ich ihr doch geben, dass sie ihre Sachen selbst gestalten kann und auf ihre Weise benutzen kann. Bei anderen Dingen bin ich ja auch weit weniger zimperlich. Warum also soll sie bei Büchern für mich einen Unterschied machen? Meist versuche ich trotzdem ihr zu erklären, warum ich das nicht machen würde. Ich werde ihr aber nicht den Stift aus der Hand nehmen. Wenn es in ihrem Regal steht, ist es ihr Buch.

Ich erzähle euch das, weil ich inzwischen schon mehrmals mit der Frage bzw. dem Gedanken konfrontiert wurde, man könnte die Bilder in unserem Landtierebuch von Susanne Haun und Gerd Knappe ja auch von den Kindern ausmalen lassen.
Im ersten Moment erschien mir der Gedanke absurd. Ich würde auch heute nicht auf die Idee kommen, einem Kind vorzuschlagen, die Bilder auszumalen. Jedes der Bilder von Susanne Haun ist ein in sich abgeschlossenes und stimmiges Kunstwerk. Das Landtierebuch ist auch eigentlich kein pädagogisches Mittel, sondern ein Gesamtkunstwerk aus Bildkunst und Poesie für Kinder und Erwachsene. Auch weiß ich, wie wichtig die weißen Flächen in den Bildern Susanne Hauns sind, weil es die Linien sind, aus welchen so viele ihrer Bilder ihr Leben beziehen und die brauchen Raum sich zu entfalten!
ABER: Wenn nun ein Kind von sich aus auf die Idee kommt, im Landtierebuch zu malen? Dann ist das wohl einfach sein Weg, sich die Bilder, das Schriftbild, das Buch anzueignen. Dann erzählt das etwas darüber, was das Buch dem Kind bedeutet und wie es das Buch wahrnimmt. Und das, muss ich sagen, ist – bei aller bibliophilen Verklemmtheit meinerseits – doch ziemlich cool!

Eine der beeindruckendsten Eigenschaften von Pappebüchern ist ihre lange Haltbarkeit bei gleichzeitig hoher Nutzungsfrequenz durch viele Personen.
Sie können vielen Generationen von Kindern gehören und gleichzeitig in einem Leben immer wieder auftauchen und wichtig werden, wenn wir sie als große Geschwister, Eltern, Großeltern … aufs Neue zur Hand nehmen.
Das ist besonders.

Auch andere Bücher begleiten mehrere Generationen, werden sehr alt und bestimmt auch älter als die meisten Pappebücher für Babys und kleine Kinder. Wenn Großeltern ihren Enkeln ihre private Bibliothek vererben, ist es sehr leicht möglich, dass sich darin Bücher von 200 oder mehr Jahren befinden und trotzdem ist es ebenso leicht denkbar, dass eben diese Bücher in ihrer ganzen Zeit nur 4 oder 5 Besitzer hatten. Das schafft ein Pappebuch selbst in einer kinderarmen Familie locker in 20 Jahren. Hinzu kommt, dass das Pappebuch von jedem seiner Besitzer vielleicht viele dutzend Male betrachtet wurde. Das schafft sonst höchstens ein gut gehütetes Nachschlagewerk, ein umfangreiches (und teures) Lexikon vielleicht, eine Familienbibel o. ä., aber seien wir mal ehrlich, diese leiden heute an einem drastischen Bedeutungsverlust. So traurig dies auch manchmal sein mag.
In der Vielnutzbarkeit und Langlebigkeit von Pappebüchern liegt ein besonderer Zauber.

Es ist auch ein gutes Gefühl etwas, das man nun nicht mehr selbst braucht, weil man der Geschichte zum Beispiel einfach entwachsen ist, weitergeben zu können. Schon Kinder kennen dieses Gefühl und schenken oft gern an kleinere Kinder weiter. Ein ebenso schönes Gefühl ist es, die Bilder und Geschichten, die den eigenen mentalen Horizont in früher Kindheit geprägt haben, beim Vorlesen wiederzuentdecken. Manchmal versteht man sich dann selbst ein wenig besser, manchmal muss man allerdings auch den Kopf schütteln, wenn der seither vollzogene Wertewandel allzu deutlich ablesbar ist, manche Umgangsform, manches Wort nicht mehr in das Leben passt, das wir heute leben und unseren Kindern vermitteln möchten.
Für mich ist dann der Moment gekommen, wo ich die fraglichen Bücher nicht mehr in das Kinderregal stelle. In meiner Bibliothek aber bleiben sie, als historische Dokumente und auch als Erinnerung daran, wie ich und andere, manchmal ältere Generationen geprägt wurden.

Noch sind die Monsterkinder in der Grafik/Layout-Abteilung in den fähigen Händen Antje Rothers, aber bald schon sollen sie sich auf den Weg in die Druckerei machen, um von dort noch rechtzeitig euren Weihnachtsbäumen und Feststuben zuzufliegen! Bis dahin gibt es jetzt auf der Homepage unter Bücher und hier im Blog einen kleinen Vorgeschmack.

Eine kurze Anekdote aus der Kunstausstellung für Kinder am 3. Oktober möchte ich euch außerdem nicht vorenthalten. Viele Kinder und Erwachsene hatten an diesem Tag Freude an den Monsterkindern, die dort alle samt Texten versammelt waren. Viele größere Kinder haben sich die Bilder angesehen und die Texte gegenseitig vorgelesen, viele Erwachsene haben sich Zeit genommen ihren kleineren Kindern vorzulesen und über das Treiben der Monsterkinder zu schmunzeln und zu lachen. Das war sehr schön zu beobachten. Das schönste Erlebnis in Bezug auf die Monsterkinder war für mich an diesem Tag aber die Begegnung mit einem Baby. Dieses Kind konnte noch nicht sprechen, es war vielleicht auch noch nicht ganz im bilderbuchinteressierten Alter und von der erhöhten Position auf Papas Arm konnte es bestimmt die Figuren der Monsterkinder gar nicht erkennen – denn diese waren auf kinderfreundlichen 100 bis 130 cm Höhe angebracht – aber es hat die Farben gesehen und es hat gelacht. Es hat gelacht und gelacht und gelacht und sich bei jedem Schritt an der Bilderreihe entlang neuerlich gekringelt und es hat immer noch gelacht, als die Eltern samt Baby die Ausstellung wieder verließen. Dieses Lachen war so schön und so ansteckend, dass alle anderen im Raum mitlachen mussten und es hat mir einmal mehr vor Augen geführt, auf wie vielen unterschiedlichen Ebenen Bilder Bedeutung entwickeln und Freude schenken können.

Mehr davon! Ich freue mich auf die Vorweihnachtszeit. 😉

 

Monsterkinder

Die Monsterkinder, sind Schöpfungen der Künstlerin Niki Amann.

Die Künstlerin hat im Zuge der Recherchen zu ihrer Magisterarbeit im Fach Kunstgeschichte ein halbes Jahr in den Reservaten der Kwakiutl in Kanada gelebt. Die in dieser Zeit erlebte und beobachtete Figurenwelt und Formsprache findet bis heute Widerhall in ihrem künstlerischen und gestalterischen Arbeiten. Monster sind ein wiederkehrendes Motiv in ihren Bildern, dem sie mit den Monsterkindern ein besonderes Maß an Bewegtheit und Lebensfreude eingehaucht hat.

In strahlenden Farbfeldern mampfen, stampfen, tuscheln und kuscheln sich die Monsterkinder durch das Buch und sind dabei gleich Spiegelbildern der kleinen Monster, die gelegentlich in uns allen wohnen und die ein Teil von jedem von uns sind.

Konzeptidee und die Texte zu den Monsterkindern stammen von Nina A. Schuchardt, die sich dafür von dem Popup-Buch „Kleine Monster“ von Jan Pieńkowski inspirieren ließ und dessen Charme und Witz in das Medium Pappebuch übersetzt hat.

Monsterkinder ist ab November/Dezember 2017 lieferbar und kann über unseren Onlineshop vorbestellt werden.

ISBN 978-3-9818726-1-3

Der Geruch neuer Bücher durchzieht unser Haus! Es ist ein schöner Geruch voller Aufregung und dem Gefühl einen großen und wunderbaren Schritt getan zu haben. Es ist ein Geruch, der sehr sehr glücklich macht und ein guter Anlass, wieder einmal danke zu sagen!

Danke an Susanne Haun, Gerd Knappe und Thomas Lemnitzer, danke an Antje Rother und Katharina Schulze, danke an die (Buch-) Handlungen, die die Landtiere schon in ihr Sortiment aufgenommen haben oder angekündigt haben, dies tun zu wollen (z. B. Die Buchhandlung Steffen in Kyritz) und danke an die Menschen unter euch, die die Landtiere in ihr Haus eingeladen haben oder dies noch tun möchten.
Danke für euer Feedback, eure Reaktionen auf die Poesie Gerd Knappes, auf die Bildsprache Susanne Hauns, auf die Idee hinter der Verlagsgründung. Sie sind vielfältig und wertvoll und sie motivieren und zeigen die weiteren Wege auf.
Danke an die Kinder, die in diese Welt kommen, ihren nächsten Menschen ihre große und bedingungslose Liebe schenken und immer wieder inspirieren.
Danke auch an die wunderbaren Mitarbeiter der Druckerei SachsenDruck in Plauen, die wirklich super freundlich und hilfsbereit sind und an den LKW-Fahrer, der die Bücher gebracht und auch gleich mit uns abgeladen hat. Im wirklich sehr sehr schmalen Neuroddahn ist das nämlich gar nicht so einfach!

Danke an meine Familie. Die biologische, die gewählte, die gewachsene und die Verlagsfamilie!

 

Sehen wir uns am Samstag? Ich freue mich auf euch!

Ausstellungsplakat “Landtiere”, Kunstausstellung für Kinder.

Am 16. September erscheint unser erstes Buch und das wird gefeiert!

Kunst und Kinder, das gehört zusammen! Nicht nur in Büchern, sondern auch in Form von Kunstausstellungen.
Im Rahmen des alljährlich in Kyritz stattfindenden Markt der regionalen Möglichkeiten eröffne ich am 16. September gegen 10:30 Uhr in der Buchhandlung Steffen GmbH am Marktplatz in Kyritz eine kleine Kunstaustellung für Kinder mit den wunderschönen Originalbildern von Susanne Haun aus unserem Bilderbuch „Landtiere“.

Wir freuen uns auf viele kleine und große, geschichten- und bilderdurstige Besucher! Es wird bunt und ich freue mich riesig darauf, euch endlich alle Bilder, die darauf abgebildeten Tiere und ihre Geschichten ganz genau vorzustellen! Die Ausstellung wird vom 16. September bis 30. September in der Buchhandlung zu sehen sein und natürlich könnt ihr dort dann auch das Buch erwerben oder ihr geht auf unseren Onlineshop.

Markt der regionalen Möglichkeiten 2017, Plakat (c) kiri.li.

Der Markt der regionalen Möglichkeiten hat im Übrigen auch noch so manch andere spannende Sache zu bieten! Mit dabei sind zum Beispiel muckout, mit denen wir am 3. Oktober Bücher basteln werden und die Wandelwoche sowie zahlreiche lokal, nachhaltig und ressourcenschonend produzierende Unternehmen und Unternehmungen, Performancekünstler, Gesprächsrunden mit Vertretern aus der Politik, Livemusik und und und…
Kommt einfach unbedingt vorbei!

 

Außerdem freue ich mich wirklich unheimlich, euch sagen zu können, dass der WDR uns in das offizielle Programm des Türöffner-Tags der Sendung mit der Maus aufgenommen hat!


Auch hier gilt: Kommt einfach unbedingt vorbei. Wir freuen uns auf euch!

Ich stieß vor kurzem auf einen Artikel der Wissenschaftsjournalistin Olivia Campbell, in welchem sie, ausgehend von ihrer persönlichen Erfahrung mit ihren Kindern, die historische Entwicklung von Kinderbüchern im Allgemeinen und Pappebüchern für Babys und Kleinkinder im Besonderem nachzeichnet.
Der Artikel ist gut geschrieben, interessant und unbedingt empfehlenswert und er schließt mit der Bemerkung, Pappebücher gäben Babys und Kleinkindern Gelegenheit, Bücher in einer sicheren Umgebung kennenzulernen.
“What’s unique about board books is that they offer a chance to introduce babies and toddlers to the physical properties of books in a safe environment—“they can touch without fear of paper cuts,” Kaplan says. “Board books invite caregivers to give babies an opportunity to explore something they’ll be using their whole life.” ”

Der Begriff „sichere Umgebung“ in diesem Zusammenhang hat mich zunächst irritiert, auch weil eine leichte Note der Angst, das Buch könne dem Kind etwas antun, darin mitschwingt. Vertrauter ist mir das Konzept der „vorbereiteten Umgebung“, einem Konzept, dass aus der Montessoripädagogik kommt. Bei der „vorbereiteten Umgebung“ geht es darum, dem Kind entsprechend seinen individuellen Bedürfnissen einen Raum zu geben, in welchem es sich frei entfalten und entwickeln kann, in welchem es Anregungen und Materialen finden kann, sich auszuprobieren und – ja – in welchem es sich gefahrlos bewegt. Sicherheit spielt also auch hier natürlich eine Rolle.
In Bezug auf Bücher und besonders die Konzeption von Pappebüchern gibt es verschiedene Sicherheitsaspekte, die berücksichtigt werden müssen. Manche betreffen die Sicherheit des Kindes, andere die des Buches. Im Artikel werden Papierschnitte als potenzielle Verletzungen durch Papierbücher genannt, es ist allerdings auch ein guter und vielleicht auch verbreiteterer Grund Babys und sehr kleinen Kindern keine Papierbücher zu geben, weil sie diese schlicht zerstören, also zerreißen, zerkauen, bemalen… würden. Wir schützen auch das Objekt Buch.

Pappebücher sollen also in vielen Bereichen Sicherheit gewähren, aber sie sollen vor allem Bücher sein, die genau dafür da sind, erkundet, erforscht und eben auch erfühlt und erschmeckt zu werden.

Für den Eichhörnchenverlag habe ich schon vor längerer Zeit eine Liste mit Überlegungen über die physische Beschaffenheit der Bücher, die bei uns erscheinen sollen, erstellt. Sie ist geprägt von genau diesen oben angesprochenen Kriterien der Sicherheit der Kinder bei gleichzeitiger Handhabbarkeit und Erforschbarkeit der Bücher für die Kinder. Auf der DO-Seite stehen ganz vorn stabile Seiten, also Pappeseiten, handliches Format (Landtiere wird ein Format von 160 x 210 mm haben, was in etwa auch das Maximum ist), klare Farben, klare Formen, ungiftige und verträgliche, auflösbare Papiere, Farben und Beschichtungen. Auf der DON’T-Seite stehen alle Arten von Applikationen (z. B. Glitzer oder Wackelaugen), Pop-Ups, Klappen und Auszüge. All diese DON’Ts haben gemeinsam, dass sie in Kinderhänden und Kindermündern leicht kaputt gehen. Womöglich sind sie dann eine Gefährdung für die gesundheitliche Sicherheit des Kindes, in jedem Fall aber hat das Buch dann einiges an seiner Funktion und Bedeutung eingebüßt und das ist doch mindestens schade.

Vor Papierschnitten habe ich mich für meine Tochter übrigens nie gefürchtet. Ich habe ihr immer gern alte Taschenkalender und ähnliches gegeben, damit sie daran „richtiges“ Papier erkunden und ihre Lust am Reißen und Bücher bemalen ausleben konnte. Inzwischen ist sie 3 Jahre alt und pragmatischen, dabei aber liebevollen und achtsamen Umgang mit Büchern haben wir mittlerweile gemein.

Nachfolgend habe ich noch zwei Bücher für euch rausgesucht, die ich als Kind (und immernoch) sehr liebte, an welchen aber auch nachvollziehbar ist, weshalb Klappen, Pop-Ups etc. für kleine Hände schwierig sind.

Eines davon habe ich euch hier schon einmal vorgestellt.

 

Peter Stevenson

Eva Spaeth

“Viele Mäuse sind versteckt. Wer hat sie zuerst entdeckt?”

Siebert Verlag

1987 Waldkirchen

 

Jan Pienkowski

“Kleine Monster”

ars edition

1992 München

 

 

…und hier noch der besprochene Artikel:

Olivia Campbell

“The History of the Bendable, Durable, Chewable Board Book. Children’s Literature was Once All Work and No Play”

Literary Hub (lithub.com)

21. July 2017

Online im Internet: URL: http://lithub.com/the-history-of-the-bendable-durable-chewable-board-book/

[Stand: 04. August 2017]

Es ist so weit. Nicht nur ein murkeliges Formular sondern einen richtigen Onlineshop haben wir für euch eingerichtet. Der füllt sich jetzt mit den schönsten Bilderbüchern und vielleicht auch mit der ein oder anderen weiteren Überraschung! Für den Moment könnt ihr dort ab sofort Landtiere vorbestellen, dass inzwischen in der Druckerei SachsenDruck in Plauen angekommen ist und am 16. September 2017 endlich erscheint!

Werft die Hüte in die Luft und freut euch mit uns! …und wenn die Kopfbedeckung wieder sitzt, lasst uns wissen, wieviele Exemplare ihr braucht. Noch können wir die erste Auflage erhöhen! 😉